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Start für die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) in Wien

In Wien und der Steiermark fiel der Startschuss für ELGA.
In Wien und der Steiermark fiel der Startschuss für ELGA. ©APA (Sujet)
Die Vorbereitungen haben Jahre gedauert, die Verschiebungen waren zahlreich und die Diskussionen scheinbar endlos, doch jetzt ist es soweit: Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) startet am Mittwoch. Spitäler in Wien und der Steiermark machen den Anfang.

Gespeichert werden von jedem Patienten zunächst die ärztlichen und pflegerischen Entlassungsbriefe aus dem Spital, die Labor- und die Radiologiebefunde, Röntgenbilder allerdings nicht. Rückwirkend werden keine Befunde gespeichert. Deshalb wird sich vorerst für die Bürger noch nicht viel ändern. Erst im Laufe der Zeit werden sich die Befunde im System sammeln, und die Bürger müssen sie dann nicht mehr selbst zum Arzt mitnehmen. Gespeichert werden die Daten nicht zentral, sondern sie werden vernetzt. Die E-Card dient als Zugangskarte.

Anfang für ELGA in Wiener und Steirer Spitälern

In der Steiermark werden ab Mittwoch alle Landeskrankenhäuser der Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), das Krankenhaus der Elisabethinen, die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz, das Marienkrankenhaus Vorau sowie das Neurologische Therapiezentrum Kapfenberg mit ELGA arbeiten. Damit sind in der Steiermark bereits 90 Prozent der stationären Fälle und über 93 Prozent der ambulanten Frequenzen abgedeckt. In Wien beginnen am Mittwoch nur fünf Abteilungen des Spitals Hietzing mit ELGA. Anfang des nächsten Jahres werden die anderen Spitäler und Abteillungen des Krankenanstaltenverbundes folgen, das AKH als größtes Spital Österreichs dann im Frühjahr.

Die anderen Spitäler und Bundesländer sollen im Laufe des nächsten Jahres an ELGA angeschlossen werden. Die niedergelassenen Ärzte arbeiten ab Mitte 2016 freiwillig und ab Mitte 2017 verpflichtend mit ELGA. Mit der sogenannten E-Medikation, die im zweiten Quartal 2016 in der steirischen Region Deutschlandsberg den Probebetrieb aufnehmen soll, werden auch die von Ärzten verschriebenen und von Apotheken abgegebenen Arzneimittel gespeichert.

Elektronische Gesundheitsakte erfolgreich gestartet

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) hat am Mittwoch einen erfolgreichen Start hingelegt. Wie die Geschäftsführerin der ELGA GmbH, Susanne Herbek, der APA mitteilte, wurden das gesamte System in Spitälern in der Steiermark und in Wien sowie das ELGA-Portal plangemäß hochgeschaltet. Dabei seien keine Probleme gemeldet worden.

Um acht Uhr wurde mit der Aufschaltung begonnen. Herbek betonte, dass dabei auch den Sicherheitssystemen besondere Beachtung geschenkt worden sei. “Seit neun Uhr läuft das System klaglos.” Die ELGA-Geschäftsführerin zeigte sich auch zufrieden, dass die Umstellungsarbeiten über das Wochenende problemlos geklappt haben.

Gleichzeitig mit den Spitälern hat auch die ELGA-Ombudsstelle in Wien und in der Steiermark am Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen. Überdies ist nun auch das ELGA-Portal österreichweit online und in Vollbetrieb.

Umfangreiche Vorbereitung für ELGA

Die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten galten einerseits den hohen Anforderungen an Datenschutz, Datensicherheit und Anwenderfreundlichkeit. Andererseits mussten für die Inbetriebnahme von ELGA technisch hoch komplexe Strukturen geschaffen und die bestehenden EDV-Systeme der öffentlichen Spitäler in der Steiermark und Wien angepasst werden. Vor dem heutigen Start wurde das komplette System nochmals auf Herz und Nieren geprüft und technisch freigegeben. “Alle Systeme sind auf Grün. Unser Lob und Dank richtet sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Organisationen. Denn nur gemeinsam ist es möglich, ein Projekt dieser Größenordnung auch in die Tat umzusetzen”, betonten Herbek und Hubert Eisl, technischer Geschäftsführer der ELGA GmbH.

Herbek hob als wesentlichen Vorteil vor allem die Verbesserung des Informationsflusses hervor. “Das nützt nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern auch deren behandelnden Ärzten. Denn mit ELGA sind wichtige Gesundheitsdaten genau dann verfügbar, wenn sie gebraucht werden.”

(apa/red)

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