“Im Moment sieht es so aus, als hätten wir es ganz gut überstanden.” Ausgestanden sei der Sturm allerdings noch nicht ganz: “So ein Phänomen dauert ein paar Tage und bringt das Magnetfeld mächtig in Schwingung”, sagte Landgraf der Nachrichtenagentur dpa. Der Sturm hatte sich bereits am Donnerstag von der 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne gelöst.
Sonnensturm bringt mögliche Beeinträchtigungen
Während die Satelliten keine Schäden erlitten haben, könnten Stromnetze und Handy-Verbindungen in den kommenden Tagen durchaus noch beeinträchtigt werden, schränkte Landgraf ein. “Stromnetze reagieren mehr auf das Erdmagnetfeld, und das ist ja gerade erst dabei, sich zu rekonfigurieren.” Vor neun Jahren hatte ein solcher Sturm unter anderem zu einem mehrstündigen Stromausfall in Schweden geführt sowie zu einem Ausfall des europäischen Flugradars, zur Verschiebung von über 60 Flügen in den USA und zum Verlust des Forschungssatelliten “Midori 2”.
Der jüngste Sonnensturm gehöre mit seiner geomagnetische Intensität von Rang G2 auf der Skala von G1 (am schwächsten) bis G5 (am stärksten) eher zu den kleineren Stürmen. “Es ist nicht so, dass wir hier alle in Alarmstimmung herumlaufen”, sagte Landgraf. Dennoch werde die Sonnenaktivität in den kommenden Jahren zunehmen: “Wir sind auf dem Weg zu einem Maximum, die Sonne ist derzeit sehr aktiv.” Grund für die Aktivitätsschwankungen ist der Rhythmus des Gastransports in den Außenschichten der Sonne.
Polarlichter in Nordeuropa
Der Sonnensturm, ein sogenannter koronaler Massenauswurf (CME) sei mit knapp 1500 Kilometern pro Sekunde losgerast, in Erdnähe sollte er rund 800 Kilometer pro Sekunde schnell sein. Vor allem in Norddeutschland könnten in den kommenden Tagen bei klarem Wetter Polarlichter in Nordeuropa zu beobachten sein.
(APA)