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Starke Seebeben nahe Sumatra

Einen Monat nach der Flutkatastrophe am Indischen Ozean hat sich vor der Westküste von Sumatra erneut ein schweres Beben ereignet. Berichte über Verletzte oder Sachschäden lagen zunächst nicht vor.

Nach Angaben der Erdbebenwarte in Hongkong hatte der Erdstoß am Donnerstagmorgen (Ortszeit) eine Stärke von 6,1. Sein Epizentrum lag rund 300 Kilometer südwestlich von Banda Aceh, der Hauptstadt der beim Tsunami am 26. Dezember verwüsteten indonesischen Provinz Aceh.

Die indonesische Behörde für Meteorologie und Geophysik meldete dagegen zwei Beben im Abstand von wenigen Minuten, deren Stärke mit 4,6 beziehungsweise 4,2 angegeben wurde. Der erste Erdstoß sei in Banda Aceh zu spüren gewesen.

Nur wenige Stunden zuvor gab es bereits ein Beben in der Nähe der zu Indien gehörenden Inselgruppe der Nikobaren. Wie die Hongkonger Erdbebenwarte mitteilte, erreichte der Erdstoß in der Nacht zum Donnerstag (Mittwoch, 18.36 Uhr MEZ) eine Stärke von 5,6.

Unterdessen trafen japanische Soldaten auf Luftkissenbooten in Aceh ein. Sie brachten eine Wasseraufbereitungsanlage sowie medizinische Hilfsgüter in die völlig zerstörte Provinz an der Nordspitze der Insel Sumatra, die am schwersten vom Tsunami Ende Dezember betroffen war. Für Japan ist es der größte Hilfseinsatz seiner Geschichte in Übersee.

Insgesamt kamen bei der Flutkatastrophe in den elf betroffenen Ländern zwischen 144.000 und 178.000 Menschen ums Leben. Die unterschiedlichen Zahlen beruhen auf verschiedenen Angaben der indonesischen und der srilankischen Regierung. Nahezu 150.000 Menschen gelten auch einen Monat nach der Katastrophe noch als vermisst. Die Zahl der Todesopfer könnte am Ende also bei mehr als 300.000 liegen.

Nach Angaben der britischen Hilfsorganisation Oxfam haben ausländische Staaten erst die Hälfte der von den Vereinten Nationen angeforderten 977 Millionen Dollar (751 Mio. Euro) Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Insgesamt beliefen sich die internationalen Hilfszusagen für die Katastrophenregion auf rund vier Milliarden Dollar (3,08 Mrd. Euro).

Thailand richtete unterdessen sein Augenmerk auf den Wiederaufbau der Tourismus- und Fischereibranche in den zerstörten Küstengebieten. Auf einer Konferenz in Phuket, an der auch Ministerpräsident Thaksin Shinawatra teilnahm, ging es am Donnerstag um staatliche Hilfe für die Tsunami-Opfer sowie um das Problem, dass tausende Hotelangestellte und Fischer ihren Arbeitsplatz verloren haben. In Thailand riss die Flutwelle mehr als 5.000 Menschen in den Tod, darunter viele ausländische Touristen.

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