Als wahrscheinlich gilt ein Machtwechsel in Kopenhagen: Bei allen Umfrage auch am Wahltag lag die sozialdemokratische Herausforderin Helle Thorning-Schmidt (44) knapp vor dem rechtsliberalen Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen (47).
Aus für Mitte-Rechts?
Thorning-Schmidt hatte am Vorabend der Wahl zum Folketing Rasmussen erneut für den Anstieg der Arbeitslosigkeit und rote Zahlen mi Staatshaushalt verantwortlich gemacht. Der vor zweieinhalb Jahren ins Amt gekommene Regierungschef konterte mit dem Vorwurf, dass die Sozialdemokraten die Bevölkerung mit massiven Steuererhöhungen belasten wolle.
Nach den übereinstimmenden Umfragen können die Parteien hinter der bisherigen Oppositionschefin mit etwa 52 Prozent und die Regierungsparteien samt Anhang mit 48 Prozent rechnen. Als sicher gilt in Kopenhagen, dass die Rolle der rechtspopulistischen DVP (Dänische Volkspartei) als Mehrheitsbeschafferin für Rasmussens Minderheitsregierung ausgespielt ist.
Die DVP hat in dieser Schlüsselrolle seit knapp zehn Jahren immer neue Verschärfungen des dänischen Ausländerrechts durchgesetzt. Das Mitterechts-Lager konnte mit diesem Schwerpunkt drei Wahlen in Folge gewinnen. Vor dieser Wahl stand dagegen die Wirtschaftskrise im Zentrum. Um die Position der stärksten Partei im Land kämpfen die Sozialdemokraten und die Rechtsliberalen (“Venstre”) mit einem erwarteten Stimmenanteil von etwa jeweils 25 Prozent.
Prognosen mit Wählerbefragungen
Die Wahllokale für die 4,1 Millionen Stimmberechtigten schließen um 20.00 Uhr. Wie in Dänemark erlaubt und üblich, wollen zwei TV-Stationen schon vorher Prognosen mit Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe veröffentlichen.
(APA)