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Stararchitekt Gehry soll Müllverbrennungsanlage in Süditalien bauen

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Im Ringen um eine Lösung für die akute Müllkrise im Großraum Neapel blickt Italien nach Wien. Der Bürgermeister der Stadt Salerno in der süditalienischen Region Kampanien will den kanadischen Stararchitekten Frank Gehry mit dem Bau einer Müllverbrennungsanlage nach dem Vorbild von Wien-Spittelau beauftragen.

Verhandlungen zwischen Bürgermeister Vincenzo De Luca und Gehry, der unter anderem das Guggenheim-Museum in der spanischen Stadt Bilbao entworfen hat, seien bereits in fortgeschrittenem Stadium, berichtete die in Mailand erscheinende Tageszeitung “Il Giornale” am Donnerstag. Die Müllverbrennungsanlage soll die Region um Neapel entlasten, in der seit zwei Monaten akuter Müllnotstand herrscht.

“Wir wollen für unsere Müllverbrennungsanlage das Beste vom technologischen und ästhetischen Standpunkt”, so der Bürgermeister. Er nehme sich Wien-Spittelau als Beispiel für eine gelungene Integration einer Müllverbrennungsanlage in einer Großstadt. Die Müllverbrennungsanlage am Donaukanal wurde von Friedensreich Hundertwasser gestaltet.

Mit seinem Projekt hat das Stadtoberhaupt bereits die Bürger der 140.000-Einwohner-Stadt gewonnen. 75 Millionen Euro soll laut “Il Giornale” Gehrys Müllverbrennungsanlage kosten. Das Projekt soll mit europäischen Mitteln finanziert werden.

Neapel und Umland haben seit mehr als einem Jahrzehnt mit massiven Entsorgungsproblemen zu kämpfen. Deponien und Recyclinganlagen sind chronisch überlastet. Auf dem Recyclingmarkt mischt die neapolitanische Mafia, die Camorra, mit. Anfang des Jahres eskalierte die Müllkrise, nachdem sich mehr als 350.000 Tonnen Unrat in den Straßen Neapels und der Umgebung angesammelt hatten.

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