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Stahl-Elefantenhochzeit

In Österreich bahnt sich eine Elefantenhochzeit in der Stahlindustrie an. Die Voestalpine will den Edelstahlproduzenten Böhler-Uddeholm schlucken.

Zuvor war der internationale Finanzinvestor CVC beim Böhler-Vorstand abgeblitzt.

Mit dem Böhler-Haupteigentümer, der Fries-Gruppe mit knapp 21 Prozent, haben die Linzer Voest-Manager bereits eine Grundsatzeinigung erzielt. Nun folgt ein Übernahmeangebot für alle Aktien: Der voest-Vorstand hat heute, Donnerstag, beschlossen, den Böhler-Uddeholm-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für 69 Euro je Aktie zu stellen. Damit wird Böhler mit 3,519 Milliarden Euro bewertet. Zuletzt notierte die Aktie bei 70,07 Euro.

Das Übernahmeangebot steht unter der Bedingung, dass die voest zumindest mehr als 50 Prozent der stimmberechtigten Böhler-Aktien aufkaufen kann.

Der Chef der voestalpine, Wolfgang Eder, drückt beim angestrebten
Kauf der Böhler-Uddeholm aufs Tempo. „Wir wollen das Ganze zügig
umsetzen“, sagte Eder heute, Donnerstag, bei der gemeinsamen
Pressekonferenz mit Böhler-Uddeholm in Wien. „Am 16. April wollen wir
ein Angebot an die Übernahmekommission legen. Wenn wir alle
Genehmigungen rechtzeitig erhalten, sollte der Deal am 20. Mai
abgeschlossen sein.“

„Wir werden Böhler-Uddeholm in seiner Gesamtheit als fünfte
Division in den Voestalpine-Konzern integrieren“, kündigte Eder an.
Es werde keine Änderungen im Management geben, Böhler-Uddeholm-Chef
Claus Raidl werde in den voestalpine-Vorstand einziehen.

Mit dieser Transaktion wolle die voestalpine einen „bewussten
Kontrapunkt zu den in der Masse denkenden Konkurrenz im Stahlsektor
setzen“, sagte Eder.

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