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Stadtpolitik: Rechtes Treffen in Wien

&copy Palais Eschenbach 2005
&copy Palais Eschenbach 2005
Die FPÖ rief, und die Rechtsparteien Europas kamen. Die Vernetzung von rechten europäischen Parteien wurde am Donnerstagabend in Wien weiter intensiviert.

Vertreter des französischen Front National, des belgischen Vlaams Belang und der deutschen Regionalpartei „Pro Köln“ fanden auf Einladung der Wiener FPÖ im Palais Eschenbach zusammen, um über „Stadtpolitik zwischen Ideologie und Wirklichkeit“ zu diskutieren.

Der prominenteste Gast musste allerdings kurzfristig absagen: Die Tochter von Front-National-Chef Jean-Marie Le Pen, Marine Le Pen, konnte wegen der unmittelbar bevorstehenden Wahl in Frankreich nicht teilnehmen und wurde von einer Sprecherin vertreten.

Der Schwerpunkt der Beiträge war wenig überraschend. Im Mittelpunkt stand die Warnung vor einem islamischen „Eurabien“ sowie Kritik an der “Überfremdung“ Europas und den dadurch entstehenden Parallelgesellschaften. Eine Gegengesellschaft hatten die Vertreter übrigens gleich vor der Türe: Eine Hand von Aktivisten hatte sich eingefunden, um gegen das Treffen zu protestieren.

Koenraad Dillen, Sohn des Gründers des früheren Vlaams Blok, fand die deutlichsten Worte. Durch die demographische Entwicklung würden die einheimischen Europäer in vielen Großstädten nach und nach zu Minderheiten werden. In der Hauptstadt des „offiziellen Europas“, Brüssel, sei etwa bereits heute der häufigste Name Mohammed, „an zweiter Stelle steht Osama“, sagte der Europa-Parlamentarier.

Die Assimilierung der „Menschen mit Migrationshintergrund“ sei kaum möglich, da diese eher dazu neigen würden, sich abzuschotten und „Städte innerhalb der Städte“ zu bilden, anstatt sich den Gebräuchen der Gastländer anzupassen. Unterstützt würden sie dabei von sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien, die vermehrt auf islamische Kandidaten setzen, um Wählerstimmen aus diesem Segment zu erhalten. „Sozialisten und Islamisten haben ein Bündnis gegen die Bevölkerung geschlossen“, meinte Dillen.

Die Forderung von Dillen: Wer die Trennung von Staat und Kirche oder die Gleichstellung von Mann und Frau nicht akzeptiere, müsse nicht nur „Flandern, sondern Europa verlassen“. Mit Rassismus habe dies Dillen zufolge nichts zu tun. Die „wahren Rassisten“ seien vielmehr jene, die aus wirtschaftlichen Interesse massenweise billige Arbeitskräfte aus Entwicklungsländern nach Europa holen, da dadurch die Ursprungsländer ihrerseits aus Mangel an „kräftigen Arbeitern“ zu verelenden drohen.

Der Wiener FP-Stadtrat Johann Herzog warnte, dass auch in der Bundeshauptstadt in einigen Jahren Unruhen wie etwa in Paris möglich seien – wenn nicht gegengesteuert wird. Der Stadtpolitiker betonte ebenfalls, dass jemand, der sich nicht den gegebenen Sitten und Gebräuchen anpassen will, „nicht hier bleiben muss“. Dem Treffen – das erste dieser Art in Wien – sollen weitere folgen.

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