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Stadt Wien will Dr.-Karl-Renner-Ring vorerst nicht umbenennen

Geht es nach der ÖVP, heißt der Dr.-Karl-Renner-Ring künftig "Parlamentsring".
Geht es nach der ÖVP, heißt der Dr.-Karl-Renner-Ring künftig "Parlamentsring". ©Wikimedia Commons/ My Friend
Üblicherweise ändert die Stadt Wien bestehende Straßennamen nicht. Der Lueger-Ring war eine "Ausnahme", heißt es. Geht es nach der ÖVP, so wird auch der Dr.-Karl-Renner-Ring umbenannt - in "Parlamentsring". Diese Forderung sorgte für Wirbel, die SPÖ empfahl den Stadtschwarzen "als Erstes das Porträt des Austrofaschisten Engelbert Dollfuß in ihrem Klub im Parlament" abzuhängen.
Lueger-Ring umbenannt
ÖVP fordert Umbenennung

Derzeit prüft eine Kommission alle Wiener Straßen und Plätze, die nach Persönlichkeiten benannt und möglicherweise historisch belastet sind. Das Ergebnis soll noch vor dem Sommer vorliegen. Die Kommission unter der Leitung des Historikers Oliver Rathkolb wird auch Empfehlungen zum Umgang mit möglicherweise belasteten Straßennamen abgeben, wie eine Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Montag bekräftigte. Zuvor, nämlich Anfang Mai, wird im Rahmen eines internationalen Symposiums über Erfahrungen in anderen Ländern diskutiert.

Umbenennung der Ringstraße sorgt für Wirbel

Im “Standard” empfahl Mailath-Pokorny zudem: Wenn es die ÖVP mit der Aufarbeitung der Vergangenheit so eilig habe, solle sie “als Erstes das Porträt des Austrofaschisten Engelbert Dollfuß in ihrem Klub im Parlament abhängen”. Er reagierte damit auf den Vorstoß von VP-Klubchef Karlheinz Kopf, der sich für eine Umbenennung des Renner-Rings in “Parlamentsring” ausgesprochen hatte.

Kopf führte “antisemitische und republikfeindliche Flecken” in der Biografie Renners ins Treffen. Der frühere sozialistische Staatskanzler und Bundespräsident soll unter anderem 1920 die Regierung aufgefordert haben, “die Judenfrage zu klären”.

Die Wiener FPÖ lehnt die vorgeschlagene Namensänderung hingegen ab – so wie man sich bereits gegen die Umbenennung des Karl-Lueger-Rings ausgesprochen habe, wie FP-Chef Heinz-Christian Strache am Montag in einer Aussendung betonte. Man sei dagegen, dass die Geschichte ideologisch “bereinigt” werde. (APA)

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