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Stadt Wien startet Gewaltpräventionsprogramm im Hort

"Gib der Gewalt keine Chance" ist das Motto der städtischen Kindergärten in Wien. 10.800 Hortkinder werden ab Herbst der Gewalt keine Chance geben!

Deshalb wurde zum bereits erfolgreich laufenden Anti-Aggressionsprogramm “Faustlos” für Kindergartenkinder auch ein spezielles Trainingsprogramm für sechs bis zehnjährige Schulkinder entwickelt. Das Gewaltpräventionsprogramm “Gripso-logisch” wurde von PsychologInnen und PädagogInnen der Wiener Kindergärten (Magistratsabteilung 10) erstellt und geht im speziellen auf die Bedürfnisse und Probleme von Schulkindern ein. Der Start erfolgt im Herbst in allen städtischen Hortgruppen. Insgesamt 10.800 Hortkinder werden das Gewaltpräventionsprogramm “Gripso-Logisch” absolvieren.

“Es ist wichtig, dass sich Kinder möglichst früh mit dem Thema Gewalt auseinander setzen. Deshalb starten wir bereits im Kindergarten und setzen diese erfolgreiche Arbeit jetzt auch im Hort fort”, so Abteilungsleiterin Christine Spiess. “Gute Streitkultur muss schon im Kindesalter gelernt werden!” Hauptdarsteller der Übungseinheiten sind die beiden Handpuppen: Riki, die kleine Hexe und Toni, der Zauberlehrling. In insgesamt 26 Übungseinheiten sprechen die Kinder über ihre Gefühle und lernen diese richtig zu deuten. Sie üben das richtige Verhalten bei Konflikten, wie sie mit ihrer Wut umgehen können und erfahren vieles über ihre Rechte, aber auch Pflichten.

Wissenschaftlich begleitet von der Universität Wien
Das Projekt wurde in einer einjährigen Testphase in sechs Hortgruppen auf seine Wirksamkeit überprüft. Die wissenschaftliche Begleitung übernahm die Universität Wien (Institut für Entwicklungspsychologie und psychologische Diagnostik) in Form von zwei Diplomarbeiten. Das Ergebnis: Das aggressive Verhalten ist bei allen Kindern, die am Programm teilgenommen haben, in der Schule sowie auch in der Freizeit und zu Hause gesunken. Gleichzeitig ist das soziale Engagement dieser Kinder gestiegen. Nachdem das Pilotprojekt erfolgreich ist, wird es wienweit umgesetzt.

Der Konfliktlösung auf der Spur
Das Gewaltpräventionsprogramm befasst sich mit vier großen Themengruppen: Gefühle, Verhaltenskontrolle, Konfliktlösung sowie Kinderrechte. Im Basismodul Gefühle werden zum Beispiel mit Liedern und Fotos die Emotionen Freude, Wut, Trauer, Überraschung und Angst bewusst gemacht. Die Kinder lernen dabei eigene Gefühle besser wahrzunehmen und die ihrer Freunde richtig zu deuten. So können sich die Kinder besser in ihr Gegenüber einfühlen und finden leichter Lösungen in Problemsituationen. Zusätzlich lernen die Kinder auch verschiedene Methoden kennen um ihre Emotionen besser in den Griff zu bekommen. Zaubersprüche sind dabei durchaus erlaubt. Aufbauend darauf erarbeitet die Pädagogin mit den Kindern spielerisch verschiedene Möglichkeiten wie Konflikte gelöst werden können. Im Rollenspiel werden Streitsituationen nachgestellt, die Kinder auch aus ihrem Alltag kennen. Gemeinsam suchen die Kinder eine Lösung, die fair und machbar ist. Abschließend wird ihnen vermittelt, dass die Kinderechte für alle Kinder, also auch für die Konfliktpartner gelten. Ein wesentlicher Teil des Programms ist die Erarbeitung der rechtlichen Folgen ungesetzlichen Handelns.

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