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Stadt Wien baut Plätze in Notquartieren ab: Proteste

Die Stadt Wien baut Notschlafstellen ab.
Die Stadt Wien baut Notschlafstellen ab. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Stadt Wien baut einige Plätze in Notschlafstellen ab. Wegen der Coronapandemie wurden die Winterschlafplätze bis weit in den Sommer betrieben. 230 von rund 800 Schlafmöglichkeiten sollen bestehen bleiben.
Weiter Notquartiere für Obdachlose

Mit Mitte Juli hat die Stadt Wien die Schließung eines Großteils der Plätze in den coronabedingt länger offen gehaltenen Notquartieren für wohnungslose Menschen mit Anfang August avisiert. 230 von rund 800 Plätzen sollen dabei weiterhin für besonders vulnerable Gruppen zur Verfügung stehen. Nun wollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen die Reduktion der Kapazität verhindern und rufen zu einer Protestkundgebung am morgigen Donnerstag auf.

Notquartiere blieben wegen Corona länger geöffnet

Bei den betroffenen Notquartiersplätzen handelt sich um Unterkünfte, die im Rahmen des Winterpakets über die kalte Jahreszeit bereitgestellt wurden und die normalerweise wieder schließen, wenn es wärmer wird. Aufgrund der Corona-Pandemie blieben sie wie schon im Vorjahr auch heuer wieder länger geöffnet. Laut Fonds Soziales Wien (FSW) betrug die Auslastung zuletzt etwa 70 Prozent, wie es gegenüber der APA hieß.

Die Weiterführung von 230 Plätzen hat der Medizinische Krisenstab der Stadt auf Vorschlag des FSW beschlossen. Die Maßnahme ergänze das Regelangebot der Wiener Wohnungslosenhilfe, wurde betont.

Protest: "Pandemie ist noch nicht vorbei"

Aus mehreren Gründen verhindern möchten solidarische Initiativen und Basismitarbeiter- und -mitarbeiterinnen der Wohnungslosenhilfe diese bevorstehende Reduktion der Kapazität. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Viele sind noch immer nicht geimpft und die Zahlen steigen wieder an. In dieser Situation über 600 Betten zu kürzen ist verantwortungslos", kritisierte Anna Neuer, Mitarbeiterin eines Notquartiers, das mit Montag geschlossen wird, in einer Aussendung am heutigen Mittwoch.

"Es ist unlogisch und unökonomisch die Einrichtungen für drei Monate zu schließen. Das produziert eine enorm prekäre Situation für die KlientInnen, sowie MitarbeiterInnen", sagte außerdem eine Betriebsrätin des Arbeiter-Samariterbundes (ASB). Der ASB Wohnen und Soziale Dienstleistungen ist einer der von den Schließungen betroffenen Träger. Der Ärger soll am morgigen Donnerstag ab 14.00 Uhr vor dem FSW-Standort in der Guglgasse kund getan werden.

(APA/red)

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