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"Stadt-Land-Fluss"-Report zeigt: Müllproblematik in Österreich allgegenwärtig

Global 2000 konnte über 80.000 Abfälle in der österreichischen Natur dokumentieren.
Global 2000 konnte über 80.000 Abfälle in der österreichischen Natur dokumentieren. ©pixabay.com (Sujet)
Der neue Littering-Report von Global 2000 zeigt, dass Müll in Österreich allgegenwärtig ist. Die NGO fordert unter anderem ein Pfandsystem und verpflichtende Verpackungsreduktion als Gegenmaßnahme.

Die "DreckSpotz"-App wurde 2018 von Global 2000 ins Leben gerufen, um zu dokumentieren wie viel und wo Müll achtlos in der Natur weggeworfen wird. Der neue Report "Stadt-Land-Fluss" zeigt, dass Littering in allen Regionen Österreichs allgegenwärtig ist: in urbanen Gebieten, auf Wiesen, Weiden und selbst in Nationalparks.

Littering-Report: 3.700 Kilogramm Müll in österreichischer Natur

Trotz des gut funktionierendem Abfallwirtschaftssystem, wurden über 80.000 Abfälle in der Natur dokumentiert, das sind rund 3.700 Kilogramm, fasste die NGO die Ergebnisse zusammen. "Der neue Littering-Bericht 'Stadt-Land-Fluss' zeigt, dass Müll in der Natur enorme Konsequenzen hat, aber auch dass sich viele engagierte Menschen für die Umwelt einsetzen", erklärte Lena Steger, Plastik und Ressourcen-Expertin bei der Umweltorganisation.

Pfandsystem und verpflichtende Verpackungsreduktion gefordert

Als Gegenmaßnahme fordert Global 2000 Pfandsystem und verpflichtende Reduktionsziele für Verpackungen: "Insgesamt kann nur eine kreislauforientierte Wirtschaft unsere Zukunft sein und Mehrweglösungen müssen forciert werden. Nur so können wir den problematischen Plastikmüll in den Griff bekommen.", so Steger. Littering könne mittels Pfand erheblich reduziert werden, wie dies etwa in Deutschland der Fall ist. Dort würden 95 Prozent der Getränkeverpackungen in die Rückgabeautomaten zurück gebracht. Es brauche insgesamt eine vollständige Implementierung der Abfallhierarchie: Das bedeutet, generell Abfälle zu vermeiden, wo sie entstehen. So kann sichergestellt werden, dass Einwegprodukte aus Plastik nicht durch andere Wegwerfprodukte ersetzt werden.

Dieser Müll landet am häufigsten in Österreichs Natur

Zigarettenstummel und Plastikmüll landen am häufigsten in Österreichs Natur. Verpackungen haben den größten Anteil: nach Stück sind dies etwa zehn, nach Masse 20 und nach Volumen etwa 50 Prozent. Insgesamt kann angenommen werden, dass diese Zahlen in Wahrheit noch deutlich höher sind, da bei großen "Clean-Ups" die Müllsäcke unter "Sonstiges" kategorisiert werden, schrieb die NGO.

Auch in Gewässernähe haben Zigaretten und Plastik anzahlmäßig den höchsten Anteil am Littering, ergab der Report. Die in Zigarettenstummel enthaltenen Giftstoffe können ins Grundwasser sickern, in Gewässer gelangen und Wasserorganismen töten. Plastik und Mikroplastik belaste nicht nur die Weltmeere, sondern auch Binnengewässer und damit heimische Fische und Vögel. Mittlerweile könnte (Mikro-)Plastik schon in allen Binnengewässern und Gletschern nachgewiesen werden.

Müll auf Wiesen und Weiden besonders problematisch für Tiere

Auf Wiesen und Weiden wurden 1.464 Abfälle registriert. Diese sind für Tiere äußerst problematisch, warnt Global: Werden diese Flächen gemäht, können zerrissene Dosen oder Plastikteile im Futtergras durch unabsichtliches Fressen Nutztiere schwer verletzen und sogar töten. Eine Befragung in den Niederlanden und Flandern zeigt laut der NGO auf, dass Landwirtinnen durch Littering eine erhebliche Zahl an verletzten oder getöteten Kühen verzeichnen.

(APA/Red)

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