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Staatsvertrags-Schau eröffnet am Sonntag

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Belvedere-Ausstellung will "weder Behübschung noch Zerknirschung" zeigen- die große Staatsvertrags-Schau „Das Neue Österreich“ hat ab Sonntag geöffnet.

Die große Ausstellung zum Staatsvertragsjubiläum „Das Neue Österreich“, die am Donnerstag feierlich eröffnet wird und ab Sonntag, 15 Uhr, für das Publikum zugänglich ist, wurde am Mittwoch im Oberen Belvedere der Presse vorgestellt. „Ziel war es, eine sinnvolle Erinnerung zu gestalten, ohne falschen Stolz und ohne naive Illusionen, aber mit gesundem Selbstvertrauen“, meinte der Industrielle Hannes Androsch als Vertreter jenes Proponentenkomitees, von dem die Initiative zu der Schau ausgegangen war. Es sei „keine selbstzufriedene Behübschung, aber auch keine selbst geißelnde Zerknirschung.“


„Das Zustandekommen der Ausstellung ist ein gelungenes Beispiel dafür, was private Initiative möglich machen kann“, meinte Androsch. Die Schau, die von einem über 30-köpfigen wissenschaftlichen Team unter der Leitung des Ex-Direktors des Wien Museums, Günter Düriegl, erarbeitet wurde, wurde zu je einem Drittel von einer privaten Sponsorengruppe, vom Bund und von der Stadt Wien finanziert. Das Budget beträgt 2,1 Mio. Euro.


Von einer „Erfolgsstory der vergangenen 60 Jahre“, die hier „in durchaus kritische Weise“ dokumentiert werde, sprach nicht nur Androsch. Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) erinnerte daran, dass das Land „auch ein Zufluchtsort geworden ist für viele“, und dass es wichtig war, in der Darstellung auch jene „heiklen Themen der Geschichte Österreichs“ nicht auszusparen, die auch heute noch immer wieder für Diskussionen sorgten: Neutralität, Minderheiten, Widerstand und NS-Zeit. „Ich bin stolz auf diese Ausstellung“, sagte Kunststaatssekretär Franz Morak (V). „Das ist ein demokratischer Zugang, das ist keine Verordnung von Geschichte.“ Österreich präsentiere sich „weltstädtisch und großzügig. Es ist die Geschichte einer Emanzipation – ein Land auf der Suche nach sich selbst.“


Gerbert Frodl, als Direktor der Österreichischen Galerie Belvedere „Hausherr“ der Ausstellung, verwies darauf, dass es wohl kaum einen geeigneteren Schauplatz für diese Schau geben könne als jenes Gebäude, in dessen (frisch renovierten) Marmorsaal der Staatsvertrag unterzeichnet worden sei und das nun als Kunstmuseum diene: „Hier an diesem Ort trifft sich die Geschichte mit Kunst und Architektur und geht eine Symbiose ein, die schlüssig ist und der Verinnerlichung von Identität dient.“ Dieser Vielschichtigkeit werde auch mit den verschiedenen „Spuren“, die durch die Ausstellung führten, Rechnung getragen, die „Kunstspur“ werde zu einem guten Teil aus den eigenen Beständen bestritten. Günter Düriegl dankte u.a. dem Architekten Martin Kohlbauer und dem Team von ART + COM für ihr schlüssiges gestalterisches und multimediales Konzept: „Man kann Geschichte des 20. Jahrhunderts nicht mehr in der üblichen traditionellen Weise präsentieren.“

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