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Staatsoper goes Kunst

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Nach der jährlichen künstlerischen Gestaltung des Eisernen Vorhangs will die Wiener Staatsoper "ein zweites Bein" in der bildenden Kunst. Den Anfang machen fünf österreichische Malerinnen.

Dieses zweite Bein, wie es Operndirektor Ioan Holender beim heutigen Pressegespräch formulierte, sieht für diese Saison fünf Ausstellungen österreichischer Malerinnen im Gustav Mahler Saal vor. Für jede Premiere der laufenden Spielzeit kuratierte die designierte Leiterin der Österreichischen Galerie Belvedere, Agnes Husslein-Arco, eine Ausstellung unter dem Motto „Noise. Von der Kunst der Malerei“.

Mit ihrer Tätigkeit als künftige Direktorin der Österreichischen Galerie habe dieses Engagement nichts zu tun, betonte Husslein-Arco. Holender habe sie im März als Kuratorin für dieses Projekt angesprochen, sie mache dies ehrenhalber und mit Freude. „Die Oper ist ein Ort, der starke emotionale Kraft freisetzt“, so Husslein-Arco, die sich schließlich für den Mahler Saal als passendes Ambiente entschied. Der Saal war in den 90er Jahren bereits Schauplatz konzeptueller Kunstprojekte und sei nun für die Gemälde der Künstlerinnen am besten geeignet.

Die Tafelbilder zu den fünf Premieren stammen von Isa Schmidlehner, Martina Steckholzer, Katrin Plavcak, Esther Stocker und Maja Vukoje, den Anfang macht Schmidlehner anlässlich der Premiere von Verdis „Otello“ am 19. Oktober. Für Husslein-Arco vertreten diese Künstlerinnen „die avanciertesten Positionen im Bereich des immer wieder totgesagten Tafelbildes“. Dass die Ausstellungen, die jeweils etwa sechs Wochen lang dauern werden, unter dem Namen „Noise“ laufen, begründete die Kuratorin damit, dass dieser Begriff einen aktuellen Zugang zur Kunstproduktion im Bereich der bildenden Kunst bezeichnet.

Die riesigen Bilder seien „musikalisch, theatralisch, dramatisch inspiriert“, so Holender, bis zu sechs der jeweils extra für die Premieren angefertigten Werke haben in dem Saal Platz. Er wolle auch keine Bilder ankaufen oder sein Haus zu einer Galerie umfunktionieren, sondern sei einfach froh, dass man sich – künftig jährlich – interdisziplinär zwischen Musik und Bildender Kunst betätigen könne, so der Staatsopern-Chef.

Gleichzeitig kündigte er an, dass die große Mahler-Ausstellung, die für 17. Mai 2007 geplant war, aus finanziellen Gründen nicht stattfinden werde. Man werde stattdessen gemeinsam mit dem Theatermuseum eine kleine Ausstellung im Mahler Saal veranstalten. Und auch die große Ausstellung zum 100. Geburtstag von Herbert von Karajan 2008 könne nicht stattfinden. Wahrscheinlich werde es auch hier eine kleine Ehrenausstellung geben.

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