Staatsfonds kaufen sich immer mehr im Westen ein
2007 beteiligte sich der Staatsfonds Citic Securities mit 700 Mio. Euro an der US-Investmentbank Bear Stearns, seit 2007 ist die staatliche China Investment Corp. mit 3,5 Mrd. an der US-Investmentbank Morgan Stanley beteiligt. Begünstigt wurde der Einstieg der Chinesen durch die US-Hypothekenkrise.
Staatsfonds nicht nur aus China kaufen sich immer mehr in die Wirtschaft ein, vor allem im Westen. Dazu passt, dass chinesische Banken inzwischen nach Börsenwert die Spitzenplätze auf der Welt einnehmen. Der Reichtum der chinesischen Staatsfonds und der staatlich kontrollierten Banken beruht zu einem Gutteil auf den Schulden der USA. China verfügt über Währungsreserven von rund 1,68 Bill. Dollar (1.16 Bill. Euro), angelegt vor allem in US-Schatzbriefen.
Ende 2007 stattete China aus seinen Devisenreserven die staatliche Chinesische Investment Gesellschaft CIC mit einem Kapital von etwa 200 Mrd. Dollar aus. Seither sind chinesische Fonds und Banken im Westen auf Einkaufstour.
Und auch andere Staaten spielen mit: Russland hat Profite aus dem Öl- und Gasgeschäft ebenfalls in staatliche Fonds gesammelt, um für schlechtere Zeiten vorzusorgen. Die US-Investmentbank Merrill Lynch schätzte Ende November 2007 das Gesamtvermögen der Staatsfonds auf über 2 Bill. Dollar, mehr als alle Hedgefonds der Welt zusammen aufweisen können. Jüngstes Beispiel: Die staatseigene Korea Development Bank (KDB) bestätigte am Dienstag Gespräche über einen Kauf der angeschlagenen US-Investmentbank Lehman Brothers. Und der Ölstaat Abu Dhabi hat mit dem Abu Dhabi Investment Council einen der größten Staatsfonds überhaupt.