Staatsempfang bei Heinz Fischer für Großmeister des Malteser-Ordens

Der Großmeister und Fürst des Souveränen Malteser Ritterordens, Frà Matthew Festing, der mit allen protokollarischen Vorrechten eines Staatsoberhauptes ausgestattet ist, ist auf auf Staatsbesuch in Österreich. Man habe die vor fünf Jahren beim Besuch Fischers am Sitz des Großmeisters in Rom begonnene fruchtbare Zusammenarbeit fortgesetzt, betonte Fischer nach dem Zusammentreffen am Montagnachmittag.

Malteser-Großmeister bei Heinz Fischer

Der 62-jährige Brite Festing, promovierter Historiker und Kunstsachverständiger, ist seit 2008 auf Lebenszeit gewählter Großmeister des Ordens und kirchenrechtlich einem Kardinal gleichgestellt. Der seit über neun Jahrhunderten bestehende Malteserorden ist wie der Heilige Stuhl Völkerrechtssubjekt und unterhält zu zahlreichen Staaten diplomatische Beziehungen. Er ist weltweit im humanitären und karitativen Bereich tätig, in Österreich der Öffentlichkeit primär bekannt durch Krankentransport, Rettungs- und Notarztdienst, Altenbetreuung und Katastrophenschutz.

Malteser Hilfsdienste dankten

Festing bedankte sich demgemäß für die Unterstützung der Malteser-Hilfsdienste, die nicht nur in rund 100.000 Stunden freiwilliger Hilfsdienste bestünden, sondern auch durch in finanziellen Beiträge der Regierung oder der ORF-Hilfsaktion “Nachbar in Not”, mit Hilfe derer in Krisenregionen wie Haiti, Japan und Palästina seit 2010 mehr als 260.000 Menschen geholfen werden habe können. Er wird in Wien auch mit dem UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO bzw. IAEA) Vereinbarungen über eine verstärkte Zusammenarbeit unterzeichnen.

Nach seinem Treffen mit dem Bundespräsidenten hatte Festing am Montag noch ein Gespräch mit Bundeskanzler Werner Faymann (S) auf der Agenda. Am Dienstag besucht der Großmeister neben den UNO-Organisationen in Wien auch Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (V). Am Mittwoch besucht Festing Einrichtungen des Malteser Ritterordens in der Steiermark, wo der Orden mit dem Schloss Mailberg auch seine weltweit älteste Besitzung (seit 1146) hält, wie Heinz Fischer betonte.