St. Galler Sozialmodell für 1500 Betroffene

„Ausgerechnet die kapitalistische Schweiz macht vor, wie man Langzeitarbeitslosen Perspektiven gibt“, sagt AK-Direktor Rainer Keckeis. Er hat sich vor Ort umgesehen. In der schweizerischen Dock Gruppe finden Langzeitarbeitslose Stellen. Dieses St. Galler Modell einer Sozialfirma ebnet heute 1400 Menschen Wege zu einem Neuanfang.
Die Dock Gruppe AG ist eine hundertprozentige Tochterfirma der Stiftung für Arbeit. Diese Stiftung haben 1997 Vertreter der Stadt St. Gallen, des Gewerbeverbands, der Gewerkschaft und der beiden Landeskirchen gegründet mit dem Ziel, „Arbeitsplätze für ausgesteuerte Menschen zu schaffen“, wie das in der Schweiz heißt. Das Modell hatte Erfolg. Heute betreibt die Dock Gruppe Standorte in Amriswil, Arbon, Basel, Biel, Chur, Dietikon, Niederbüren, Oftringen, Regensdorf, St.Gallen, Untervaz, Winterthur und Wolhusen. Sie beschäftigt 1500 Personen. Womit? Die Aufträge kommen aus Industrie, Gewerbe und dem Recyclingbereich.

Die Langzeitarbeitslosen arbeiten je nach Standort und Tätigkeit unterschiedlich lange, in der Regel aber 20 Stunden pro Woche für 10 bis 14 Franken pro Stunde. Ihr Lohn wird mit der Sozialhilfe verrechnet, was die Sozialhilfeschulden reduziert. 150 Franken dürfen sie behalten. Das Dock-Modell ist ein Plädoyer dafür, mit unternehmerischen Mitteln ein soziales Problem anzugehen. Die AK hat Daten und Fakten zur aktuellen Situation in Vorarlberg zusammengetragen. Umfangreiche Infos zur Langzeitarbeitslosigkeit in Vorarlberg findet Ihr hier.
Sophie Schimmel wird das Dock-Modell am 18. März um 17 Uhr im AK-Live-Talk auf dem Youtubekanal der AK Vorarlberg vorstellen.