Die Armee wertete das Ende der Sperre als Erfolg ihrer militärischen Offensive gegen die separatistischen Rebellen. Gleichzeitig forderte das Militär die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) dazu auf, die Kontrolle über die Schleuse wieder der Regierung zu überlassen und sich vollständig aus dem umkämpften Gebiet zurückzuziehen.
Über ein Ende der Militäroffensive sei noch nicht entschieden worden, sagte ein ranghoher Armeevertreter am Mittwoch. Am frühen Morgen feuerten Regierungstruppen erneut Raketen auf vermutete Stellungen der LTTE in der Umgebung. Am Dienstagabend hatten die Rebellen erklärt, keine Vergeltungsschläge mehr ausüben zu wollen.
Der wieder aufflammende Bürgerkrieg in Sri Lanka hatte am Dienstag auch die Hauptstadt Colombo im Südwesten des Inselstaates erreicht. Bei der Explosion einer Autobombe in einem Wohngebiet starben Armeeangaben zufolge zwei Menschen, darunter ein dreijähriger Bub. Der Anschlag galt offenbar einem Tamilen-Politiker, der mit der Regierung zusammenarbeitet.
In dem sich wieder verschärfenden Konflikt starben seit Jahresbeginn mehr als 800 Menschen, darunter zahlreiche Zivilisten. Die Rebellen kämpfen seit Jahrzehnten im Norden und Osten Sri Lankas für die Unabhängigkeit bzw. mehr Autonomie für die tamilische Volksgruppe. Sie kontrollieren dort einige Gebiete. Insgesamt starben in dem Konflikt mehr als 65.000 Menschen.
Erstmals seit einer Waffenstillstands-Vereinbarung von 2002 bekämpften sich die Rebellen und die Soldaten in den vergangenen Wochen nicht nur zu See, sondern auch wieder am Boden. Auslöser war die Blockade der Schleuse nahe Trincomalee durch die Rebellen, wodurch die Wasserversorgung für Tausende vor allem singhalesische und moslemische Bauern unterbrochen worden war. Allein bei den Kämpfen in diesem Gebiet starben dem Militär zufolge rund 150 Rebellen.