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Sri Lanka: UNO droht mit Hilfe-Einstellung

Die Vereinten Nationen haben wegen eines Massakers an Tsunami-Helfern in Sri Lanka mit der Einstellung ihrer Hilfe für den Inselstaat gedroht. In Sri Lanka toben seit Wochen heftige Kämpfe.

„Wir können in dieser Region nicht weiterarbeiten, wenn niemand für die Hinrichtung von 17 unserer Kollegen zur Verantwortung gezogen wird“, sagte UNO- Katastrophenhilfekoordinator Jan Egeland in der Nacht auf Donnerstag in New York.

Die nordische Beobachtergruppe für Sri Lanka hatte am Mittwoch erklärt, das Massaker könne nur von den staatlichen Sicherheitskräften verübt worden sein. Die 17 einheimischen Mitarbeiter der französischen Organisation „Aktion gegen den Hunger“ waren Anfang August nach tagelangen Kämpfen zwischen Tamilen-Rebellen und Regierungstruppen in Mutur im Nordosten Sri Lankas tot in ihrem Büro gefunden worden. Die meisten wurden per Kopfschuss umgebracht.

Die nordische Beobachtergruppe wirft den srilankesischen Behörden vor, diese hätten die Untersuchung des Vorfalls behindert. Die Regierung in Colombo bestreitet die Vorwürfe und hat die Beobachter beschuldigt, parteiisch zu sein. Trotz eines formell noch geltenden Waffenstillstands von 2002 liefern sich die Konfliktparteien in Sri Lanka seit Wochen heftige Kämpfe.

Der Chef der nordischen Beobachter, Ulf Henricsson, forderte eine internationale Kommission zur Prüfung der Ereignisse in Mutur. Der angekündigten Untersuchung der Regierung könne er nicht mehr vertrauen, weil die Behörden zu sehr in den Fall verstrickt seien.

Die nordische Gruppe wollte am Donnerstag die letzten ihrer aus EU -Staaten kommenden Mitglieder abziehen. Grund ist ein Ultimatum der Rebellen.

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