Sri Lanka - Tamilen fordern dauerhaften Waffenstillstand
Die tamilischen Rebellen erklärten sich – offenbar angesichts ihrer absehbaren militärischen Niederlage – zu einem Waffenstillstand unter internationaler Vermittlung bereit. Eine von der internationalen Gemeinschaft vermittelte dauerhafte Waffenruhe solle auch “Grundlage für politische Verhandlungen” sein, erklärte die Rebellengruppe am Dienstag. Die Armee hatte die Rebellen in den vergangenen Monaten auf ein Gebiet von nur noch rund 15 Quadratkilometern zurückgedrängt.
Die LTTE-Kämpfer kritisierten die von der Regierung ausgerufene 48-stündige Feuerpause als “trügerisch”. Sie solle die internationale Gemeinschaft und die tamilische Bevölkerung täuschen. In Wirklichkeit bedeute die seit Montag geltende Waffenruhe nur “zwei Tage Urlaub für die Armee”, kritisierten die Rebellen.
Präsident Mahinda Rajapakse hatte die Feuerpause nach internationalen Protesten von Tamilen in Städten wie London, Oslo, Kopenhagen und Sydney ausgerufen. Sie solle es Zivilisten erlauben, das Kampfgebiet im Norden des Landes zu verlassen. Zudem solle der Bevölkerung in der Kampfzone die Möglichkeit gegeben werden, das tamilische Neujahrsfest zu feiern. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sitzen rund 100.000 Zivilisten in dem Gebiet fest. Am Montag überquerten aber nur 44 Menschen die Linien in das von den Regierungstruppen kontrollierte Gebiet.
Der Konflikt zwischen den Rebellen, die für einen unabhängigen Tamilenstaat im Norden Sri Lankas kämpfen, und den Regierungstruppen dauert bereits seit fast vier Jahrzehnten an. Allein seit dem 20. Jänner dieses Jahres kamen dabei nach UNO-Angaben 2.800 Zivilisten ums Leben.