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Sri Lanka: 150 Kindersoldaten freigelassen

In Sri Lanka haben die Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) am Dienstag rund 150 Kindersoldaten freigelassen. UNICEF betreut minderjährige Ex-Kämpfer.

Wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF in der Hauptstadt Colombo mitteilte, werden die Kinder in der Stadt Vakarai versorgt und betreut, die derzeit von der Hauptgruppe der tamilischen Rebellen kontrolliert wird. „Wir sind dabei, die Kinder zu registrieren”, sagte ein UNICEF-Sprecher. Insgesamt dürfte die Zahl von 150 erreicht werden. Der Freilassung waren Kämpfe rivalisierender Rebellenfraktionen im Osten des Landes vorausgegangen.

Der UNICEF-Repräsentant für Sri Lanka, Ted Chaiban, erklärte, seine Organisation werde nun den Familien dabei helfen, die Kinder aufzunehmen und wieder in ein normales Leben zurückzuführen. Chaiban rief die LTTE auf, nicht nur im Osten, sondern auch im Norden des Landes Kindersoldaten freizulassen. Vermutlich seien noch Hunderte, wenn nicht Tausende weitere Kinder als Soldaten für die Rebellen im Einsatz.

Die LTTE hatte in Friedensverhandlungen im vergangenen Jahr darin eingewilligt, alle Buben und Mädchen im Alter unter 18 Jahren aus ihren Kampfeinheiten zu entlassen. Die rund 150 Kindersoldaten sind die größte Gruppe, die bisher von der LTTE freigelassen wurde. „Wir hoffen, dass dies nun einen neuen Prozess einleitet”, erklärte Chaiban.

Ende vergangenen Jahres registrierte UNICEF mehr als 1.300 Kindersoldaten in den Reihen der LTTE, wobei einige erst zehn Jahre alt waren. Die LTTE erklärt dazu, junge Leute arbeiteten freiwillig in der Verwaltung der von den Rebellen kontrollierten Gebiete und hätten sonst keine Möglichkeit, Geld zu verdienen.

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