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Srebrenica-Massaker zugegeben

Die bosnisch-serbische Regierung hat in einem Bericht über das Massaker von Srebrenica zum ersten Mal zugegeben, dass eine "größere Anzahl von Bosniaken" ermordet wurde.

In dem Bericht, der am Montagabend auszugsweise von einem privaten TV-Sender präsentiert worden ist, heißt es, dass zwischen dem 14. und 17. Juli 1995 eine größere Zahl von Srebrenica-Bosniaken, die in der Kommune Bratunac festgehalten worden waren, mit Bussen und Lkw in das nahe gelegene Zvornik verlegt worden sei, wo man sie an mehreren Stellen eingesperrt habe.

Als vorläufige Haftanstalten waren unter anderen die Anlagen des Landgutes Vranjevo, die Grundschule Orahovac, aber auch das Kulturhaus in Pilici genutzt worden. An diesen Stellen sei auch eine größere Zahl von Bosniaken ermordet worden, die Leichen seien nachher in den Dörfern Petkovic, Kozluk, Vranjevo und Orahovac begraben worden, heißt es in dem Bericht. Auch gebe es Anzeichen, dass die Leichen später aus diesen Massengräbern entfernt und anderswo begraben worden seien, stellte die Regierung in ihrem Bericht fest.

In Srebrenica waren von bosnisch-serbischen Truppen zwischen 7.000 und 8.000 Bosniaken ermordet worden. Das Haager UNO-Kriegsverbrechertribunal hat bereits mehrere Anklagen gegen frühere bosnisch-serbische Offiziere erhoben. Die Hauptverantwortlichen für das Massaker, der einstige bosnisch-serbische Militärführer Ratko Mladic und der frühere Präsident der Serbischen Republik, Radovan Karadzic, befinden sich noch auf freiem Fuß.

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