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"Spurensicherung an einem Meisterwerk"

"Die Malkunst" von Johannes Vermeer
"Die Malkunst" von Johannes Vermeer ©Kunsthistorisches Museum Wien
Ein ganz besonderes Kunstwerk des holländischen Künstlers Jan Vermeer van Delft ist das Highlight einer neuen Ausstellung im Kunsthistorischen Museum.

Das Werk diente dem Barockmeister Jan Vermeer van Delft (1632-1675) in seinem Atelier als Schaustück für potenzielle Käufer und gilt als sein in Malerei gefasstes künstlerisches Vermächtnis. In der Schau “Spurensicherung an einem Meisterwerk” wird bis zum 25. April die komplexe Ikonographie des Gemäldes beleuchtet, nachdem dieses erstmals in großem Ausmaß technologisch und konservatorisch untersucht worden ist.

Es lässt sich nicht auf einen Auftraggeber zurückführen und hat zu Lebzeiten des Malers wohl niemals dessen Atelier verlassen. Selbst nach Vermeers Tod war seine Witwe trotz finanzieller Schwierigkeiten bestrebt, das Bild nicht zu verkaufen. Anhand von Requisiten, die denjenigen im Gemälde entsprechen, wird in der Ausstellung die komplexe Ikonographie des Bildes erläutert – so befinden sich unter den präsentierten Gegenständen etwa das Original der im Gemälde wiedergegebenen Landkarte der 17 Provinzen der Niederlande von Claes Jansz. Visscher, die dazugehörigen 20 Stadtansichten, ein Kronleuchter mit Doppeladler, eine prachtvolle Tapisserie sowie die exakte Rekonstruktion eines Schlitzwamses aus schwarzer Seide.

Das Gemälde hat Anlass zu umfassenden technologischen und konservatorischen Studien geboten. Einer Spurensuche gleich wird Fragen nach der Verwendung bestimmter Farbpigmente, Bindemittel und ganz allgemein zu Vermeers Arbeitsweise nachgegangen. In diesem Kontext wird auch die Debatte aufgegriffen, inwieweit Vermeer Hilfsmittel wie perspektivische Konstruktionszeichnungen und/oder optische Geräte (z. B. eine Camera obscura) verwendet haben könnte. Im Zentrum stehen aber auch Analysen zum Zustand des Gemäldes sowie zu den Veränderungen und chemischen Prozessen, die in den historischen Malschichten vor sich gehen.

Leihgaben aus europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen zeichnen ebenso wie historische Dokumente aus Archiven der Niederlande ein spannendes Panorama zu Vermeers großflächigem Meisterwerk. Zudem runden Bilder, Skulpturen und Filmausschnitte zeitgenössischer Künstler, die sich von der “Malkunst” inspirieren ließen, die Schau ab.

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