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Spritverbrauch hat sich verdoppelt

Erhöhter Spritverbrauch: Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass heute etwa doppelt so viel Treibstoff getankt wird wie noch vor 25 Jahren
Umfrage: Sprit sparen?

Im Schnitt werden in Österreich rund 26,5 Millionen Liter Sprit pro Tag getankt. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass heute etwa doppelt so viel Treibstoff getankt wird wie noch vor 25 Jahren. Die Zeit des billigen Erdöls ist vorbei. Um zukünftige wirtschaftliche Probleme zu verhindern, hat die Verringerung des Spritverbrauchs oberste Priorität, betont der VCÖ. Der VCÖ fordert eine korrekte Information der Konsumentinnen und Konsumenten über den realen Spritverbrauch der Neuwagen. Der reale Verbrauch ist deutlich höher als der von den Herstellern angegebene Normverbrauch.

 Spritverbrauch hat zugenommen

Der Spritdurst hat in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Allein im Vorjahr wurden 9,7 Milliarden Liter Diesel und Benzin getankt. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass damit doppelt so viel getankt wurde wie im Jahr 1985. Auffallend ist, dass seit dem Jahr 2003 die Spritmenge – auf hohem Niveau – stagniert. Die Jahre mit dem höchsten Spritverbrauch waren 2005 und 2007, als jeweils mehr als zehn Milliarden Liter Sprit in Österreich verkauft wurden. Dabei ist auch der in Österreich von Fahrzeugen mit ausländischem Kennzeichen getankte Sprit enthalten, nicht jedoch die Spritmenge, die von Österreichern im Ausland gekauft wurde.

“Der hohe Spritverbrauch ist das wesentlich größere Problem als der Spritpreis. Die Zeit des billigen Erdöls ist vorbei. Je schneller es gelingt, die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern, umso besser steht es um Österreichs zukünftige wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung, um den hohen Erdölverbrauch des Verkehrs drastisch zu verringern”, betont VCÖ-Experte DI Martin Blum, der den VCÖ beim heutigen Spritpreisgipfel vertreten wird.

 Verringerung des Spritverbrauchs

Neben der massiven Ausweitung des Öffentlichen Verkehrsangebots sowie der Förderung von Gehen und Radfahren, spielen eine verkehrsparende Raumordnung (um die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren) und die Verringerung des Spritverbrauchs der Fahrzeuge eine zentrale Rolle. “Der durchschnittliche Normverbrauch der Neuwagen liegt bei rund sechs Liter pro 100 Kilometer und das, obwohl den Autofahrern seit 20 Jahren das 3-Liter Auto versprochen wird. Zudem ist der reale Verbrauch deutlich höher als der von den Herstellern angegebene Normverbrauch. Autokäufer, die sich von Neuwagen einen deutlich niedrigeren Verbrauch erwarten als vom bisherigen Pkw, erleben oft eine böse Überraschung”, so VCÖ-Experte Blum.

Es mangelt weniger beim Spritpreis als vielmehr beim Spritverbrauch der Fahrzeuge an Transparenz. Deshalb drängt der VCÖ auf eine rasche Reform des bestehenden Test-Fahrzyklus (NEFZ), der veraltet und praxisfern ist. Der reale Verbrauch muss in Zukunft das halten, was die  Herstellerangaben versprechen, so der VCÖ. Zudem fordert der VCÖ, dass das 3-Liter Auto rasch die Regel wird. Die EU kann das im Interesse der Autofahrer und des Klimaschutzes durch strengere CO2-Grenzwerte für Neuwagen erreichen. Der Spritverbrauch soll auf jeden Fall gesenkt werden. (VCÖ)

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