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Sprengstoffanschlag verhindert

Die Münchner Polizei hat einen Sprengstoff-Anschlag durch Rechtsextremisten vereitelt. Bei Razzien in München wurden 1,7 Kilogramm TNT sichergestellt.

Insgesamt sechs Mitglieder der rechten Szene seien festgenommen worden. Mit der Sprengstoff-Menge sei ein Anschlag „mit sehr schweren Folgen“ möglich gewesen.

„Wann und wo so ein Anschlag geplant war, wissen wir derzeit nicht nicht“, sagte Münchens Polizei-Vizepräsident Jens Viering. Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein. Nach Polizeiangaben vom Mittwoch erfolgte der Zugriff am Vortag. Vier Festnahmen habe es in Bayern gegeben, je eine in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Dazu gehöre der Kopf einer rechtsextremen „Kameradschaft Süd“, Martin Wiese.

Der aus Ostdeutschland stammende 27-jährige Mann hatte früher Demonstrationen gegen die NS-Wehrmachtausstellung angemeldet. Wiese soll schon bei dem Neonazi-Überfall auf einen griechischen Passanten in München im Jänner 2001 dabei gewesen sein.

Gegen die Festgenommenen ermittelt die Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoff-Verbrechens sowie eines Verbrechens nach dem Kriegswaffen-Kontrollgesetz. Die 1,7 Kilogramm TNT seien eine der größten Sprengstoffmengen, die im Zusammenhang mit Rechtsextremismus in Deutschland sichergestellt wurden.

Auf die Spur der Gruppe war die Polizei bei Ermittlungen in einem anderen Fall gestoßen. Dabei hatten zwei Skinheads im Juli einen 23- Jährigen schwer verletzt, der nach eigenen Angaben aus der Skinheadszene aussteigen wolte. Bei den anschließenden weiteren Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts gegen einen der beiden Männer stieß die Polizei auf den Sprengstoff.

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