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"Sprachenbim" cruist durch Wien

Schon zum achten Mal wird auf Initiative des Europarats am Freitag (26.9.) der "Europäische Tag der Sprachen" gefeiert. Damit soll zum Erlernen weiterer europäischer Sprachen motiviert werden.

Auch die EU-Kommission hat jüngst die Mitglieder der Union aufgefordert, das vorhandene Sprachpotenzial seiner etwa 490 Millionen Einwohner “voll auszuschöpfen”. In Österreich wird der “Tag der Sprachen” – organisiert vom Österreichischen Sprachen-Kompetenz-Zentrum (ÖSZ) in Graz – landesweit mit Dutzenden Veranstaltungen begangen. Rund 100 Institutionen beteiligen sich daran.

Die Europäische Kommission hat jüngst in einer Mitteilung festgehalten, dass die “Trumpfkarte Mehrsprachigkeit” die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichte, die Bürger zum Erlernen von Sprachen zu ermutigen und sie dabei zu unterstützen. In den EU-27 gibt es derzeit 23 Amtssprachen und 60 weitere, regional oder in bestimmten Volksgruppen gebräuchliche Sprachen. Die Kommission hat nun ein Orientierungsdokument zur Steigerung der Sprachkompetenz in den Mitgliedsländern veröffentlicht. Ziel ist, dass jeder Bürger neben seiner Muttersprache zwei weitere europäische Sprachen beherrscht. 2012 sollen die Fortschritte überprüft werden.

Auch der 2001 auf Initiative des Europarats begründete “Tag der Sprachen” will das Bewusstsein für europäische Sprachen schärfen: Die Öffentlichkeit soll auf die Wichtigkeit von Mehrsprachigkeit aufmerksam gemacht und ein Bewusstsein für alle in den 45 Mitgliedsstaaten des Europarats gesprochenen Sprachen geschaffen werden.

In Österreich gibt es anlässlich des “Tages der Sprachen” zwischen 25. und 27. September landesweit mehrere Veranstaltungen: Schon am Donnerstag (25. September) verkehrt zwischen 17 Uhr und 23.30 als Teil der “Langen Nacht der Sprachen” eine historische “Sprachenbim” in Wien. Hier werden Kurzkurse in Migrantensprachen wie Türkisch, Kroatisch und Polnisch angeboten. In der von der Volkshochschule (VHS) Brigittenau initiierten “Langen Nacht” lädt die VHS Brigittenau – mit mehr als 60 Sprachen nach eigenen Angaben die “größten Sprachschule Europas” – zu Schnupperkursen und (musikalischen) Lesungen.

Einführungskurse werden am Freitag schließlich an Institutionen im ganzen Land abgehalten, meist ist für die Teilnahme allerdings eine Voranmeldung nötig. Die Büchereien Wien veranstalten Crash-Kurse in elf Sprachen, von Chinesisch bis Türkisch; in der Hauptbücherei liegt der Schwerpunkt auf den Sprachen der in Wien lebenden Migranten. An der Volkshochschule Wien Meidling wird “Speed Speaking” angeboten, bei dem nach dem Vorbild von “Speed Dating” in kurzer Zeit mit wechselnden Partnern einige Sätze in Spanisch, Japanisch oder Ungarisch ausgetauscht werden. Der Österreichische Gehörlosenbund bietet eine Stadtführung durch Wien in Gebärdensprache und eine Aufführung der “Deaf Comedians”. Am Salzburger Bundesinstitut für Erwachsenenbildung werden Methoden vorgestellt, um Sprachblockaden zu überwinden. Und das Bildungsnetzwerk Steiermark bietet Lesungen aus Werken der Weltliteratur in der Originalsprache und auf Deutsch.

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