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Sportlegende unter Verdacht

Wegen des Verdacht des Menschenhandels wurde ein ehemaliger Eiskunstläufer verhaftet. Die Einvernahmen der Verdächtigen werden fortgesetzt.

Nach der am Mittwoch unter dem Verdacht des Menschenhandels erfolgten Festnahme des früheren Spitzensportlers Wolfgang Schwarz, einer Russin und eines gebürtigen Russen, der die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, werden die Einvernahmen der Verdächtigen im Wiener Sicherheitsbüro fortgesetzt.

Dem ehemaligen Eiskunstläufer, der 1968 bei den Olympischen Spiele in Grenoble die Goldmedaille gewann, wird laut Polizei nach vorläufigem Ermittlungsstand vorgeworfen, für sechs oder sieben junge Frauen aus Osteuropa österreichische Visa besorgt zu haben.

Nach Angaben von Hofrat Max Edelbacher, Vorstand des Sicherheitsbüros, wird Schwarz durch Zeugenaussagen und Sachbeweise belastet. Er selbst sei bisher zu keinen konkreten Aussagen bereit gewesen. Die Mädchen, die laut dem Kriminalisten aus Weißrussland, Russland, der Ukraine und Litauen stammen, sollen von der ebenfalls festgenommenen Russin Narine A. mit der Aussicht auf lukrative Jobs in Österreich angeworben worden sein. Sie seien dann in Bordellen untergebracht worden, und zwar offenbar nicht nur in Wien, sondern auch in Graz und Salzburg. Diesbezüglich laufen noch Überprüfungen, sagte Edelbacher.

Der ebenfalls festgenommene gebürtige Russe mit österreichischer Staatsbürgerschaft dürfte mit der Sache nur am Rande zu tun haben. „Der Mann hat allem Anschein nach nur als Dolmetscher fungiert“, sagte der Vorstand des Sicherheitsbüros. Die Einvernahmen der Verdächtigen seien am Mittwoch fast bis Mitternacht gelaufen, berichtete Edelbacher. „Es gibt viele einander widersprechende Aussagen, deshalb wird heute fortgesetzt.“

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