Sport-2000-Genossenschaft: Sanierungsverfahren gestartet

Den Gläubigern wird laut Plan eine Quote von 60 Prozent ihrer Forderungen vorgeschlagen. Das berichteten die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und Creditreform in Presseaussendungen.
Sport-2000-Genossenschaft: Sanierungsverfahren gestartet
Ohlsdorf/Wien. Die Passiva in dieser Insolvenz betragen 63,9 Mio. Euro. Rund 54,1 Mio. Euro davon entfallen auf Lieferanten, 7,1 Mio. Euro auf Banken und 1,1 Mio. Euro auf das Finanzamt. Den Forderungen stehen Aktiva in der Höhe von 39,2 Mio. Euro zu Liquidationswerten gegenüber. Die angekündigte Quote von 60 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes liegt deutlich über der gesetzlichen Mindesterfordernis von 30 Prozent. Wenn die Gläubiger dem beantragten Sanierungsplan mehrheitlich zustimmen, gilt er als angenommen. Der Termin am Landesgericht Wels ist 90 Tage ab der Eröffnung des Sanierungsverfahrens vorgesehen, somit der 9. November.
Genossenschaft im Großhandel mit Sportartikeln tätig
Die Genossenschaft ist im Großhandel mit Sportartikeln und Sportbekleidung tätig und beliefert rund 400 Kunden in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn, davon 229 Sport 2000-Mitglieder. Letztere sind selbstständige Händler mit 367 Geschäften in Österreich, die von der Sanierung nicht betroffen sind. Die Geschäfte würden vollumfänglich weiterbetrieben. Für die angeschlossenen Händler sei die Übernahme des Zentralregulierungsgeschäfts durch die DZB Bank der deutschen Einkaufsvereinigung ANWR per 1. August erfolgt, hieß es von Sport 2000. Vorteil für Lieferanten sei, dass die Bank in Zukunft das Risiko eines Zahlungsausfalls übernimmt.
Die Zentrasport-Genossenschaft mit Sitz in Ohlsdorf erzielte 2021/22 einen Umsatz von 235 Mio. Euro. Als Gründe für die Zahlungsschwierigkeiten wurden die Insolvenz des steirischen Sportartikelhändlers Geomix, Lieferkettenengpässe und geändertes Kaufverhalten sowie übervolle Lager genannt.
(APA/Red)