SPÖ Parteikritiker und "Sektion 8"-Chef Kowall geht nach Deutschland

Mit Beginn des neuen Jahres übernimmt Kowall die Geschäftsführung einer Forschungsförderungsgesellschaft in Deutschland und werde im Laufe des Jahres auch dorthin übersiedeln, wie Kowall auf http://blog.sektionacht.at mitteilte. Momentan leitete er die am Alsergrund ansässige Sektion seit beinahe acht Jahren. Die “sozialdemokratische NGO” – so die Eigendefinition – gilt als Sammelbecken für die kritische linke Intelligenzija der Rathaus-Roten.
Kowall als SPÖ Kritiker
Immer wieder legten sich Kowall und sein Team mit der Parteispitze auf Landes- und Bundesebene an und hinterfragten dabei nicht nur Parteistrukturen aufgrund zu wenig Mitbestimmung -, sondern auch inhaltliche Positionen. Für öffentliches Aufsehen sorgte die Sektion 8 erstmals 2011 als sie beim Wiener SPÖ-Parteitag enen Antrag für ein Verbot des Kleinen Glücksspiels gegen den Willen der Parteispitze durchsetzen konnte. Daraufhin musste die Stadt tätig werden und sprach eine gesetzliche Regelung aus, wonach die Konzessionen für Spielautomaten nun mit Jahresende auslaufen. Wobei der Konzern Novomatic erst gestern, Montag, angekündigt hatte, das Verbot nicht akzeptieren zu wollen, und dabei auf gleich drei juristische Gutachten verwies.
“Gebe die SPÖ nicht auf”
Kowall selbst betonte in seinem Blogeintrag, dass sein Weggang kein Bruch mit den Roten sei. “Ich gebe die SPÖ nicht auf, ebenso wenig den Glauben, dass sie viel stärker verändert werden kann, als wir und andere das bisher erreicht haben. Noch weniger gebe ich die Sektion 8 auf oder glaube, dass die Strategie einer sozialdemokratischen NGO gescheitert ist.”