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SPÖ konnte nur eine Hochburg zurückerobern

Mit ihrer Ansage, mehrere ehemalige Hochburgen zurückerobern zu wollen, sind die Sozialdemokraten heute, Sonntag, bei den Bürgermeister- und Gemeindevertretungswahlen im Bundesland Salzburg gescheitert. Einzig in der Eisenbahnerstadt Bischofshofen ist dieses Vorhaben gelungen - dort ist der amtierende ÖVP-Ortschef nicht mehr angetreten.

Hoffnung hatte sich die SPÖ in der früheren Arbeiter- und Salinenstadt Hallein gemacht, wechselte doch der erfolgreiche ÖVP-Bürgermeister Christian Stöckl erst vorigen Juni in die Landesregierung. Dessen Nachfolger Gerhard Anzengruber setzte sich heute trotzdem bei seiner ersten Direktwahl schon im ersten Anlauf klar durch: 59,1 Prozent der Halleiner kreuzten seinen Namen an, SPÖ-Herausforderer Walter Reschreiter kam über 21,1 Prozent nicht hinaus.

Spannende Wahl in Zell am See

Offen war die Ausgangslage auch in der Stadt Zell am See. Dort war der in der Gemeinde beliebte Bürgermeister Hermann Kaufmann vorigen Oktober überraschend gestorben. Sein Nachfolger Peter Padourek (ÖVP) hatte zwar kaum Zeit, sich einen Amtsbonus aufzubauen, sie hat aber offenbar gereicht: Mit satten 65,7 Prozent erzielte er annähernd die Zwei-Drittel-Mehrheit. Sein SPÖ-Gegenkandidat Hans Wallner, der schon in den 1990er-Jahren die Geschicke der Pinzgauer Bezirkshauptstadt gelenkt hatte, konnte ihm mit 29,1 Prozent der Stimmen nicht das Wasser reichen.

SPÖ-Erfolg in Bischofshofen

Erfolg hatte die SPÖ hingegen in Bischofshofen (Pongau). Dort verfügte sie zwar auch schon bisher über eine absolute Mehrheit in der Gemeindevertretung, bei der Bürgermeister-Wahl setzte sich vor fünf Jahren allerdings Jakob Rohrmoser schon im ersten Wahlgang durch. Doch der trat heuer nicht mehr an, und für die neue ÖVP-Kandidatin Barbara Saller gab es am Sonntag mit 30,9 Prozent nichts zu holen. Der Eisenbahner Hansjörg Obinger (69,1 Prozent) wird künftig an der Spitze der Stadtgemeinde stehen.

Auch in anderen Kommunen hatte die SPÖ noch auf den Bürgermeistersessel gehofft. In Leogang etwa hatte sie den parteiunabhängigen Kandidaten Adam Herzog ins Rennen geschickt, der via Postwurf-Inserat und Hearing gesucht worden war, nachdem sich in den eigenen Reihen kein Bewerber gefunden hatte. Mit 34,7 Prozent hatte er aber heute klar das Nachsehen hinter dem ÖVP-Mann Josef Grießner (65,3 Prozent).

In Radstadt verspürten die Sozialdemokraten nach einem Streit über einen Schulbau Rückenwind, doch der Schein trügte. ÖVP-Bürgermeister Josef Tagwercher musste zwar Federn lassen (5,6 Prozentpunkte gegenüber 2009), mit 53 Prozent reichte es dennoch schon im ersten Wahlgang.

Und auch in den Flachgauer Gemeinden Straßwalchen und Hof, in denen jeweils ÖVP-Abtrünnige mit eigenen Listen gegen Bewerber der Mutterpartei antraten, konnte die SPÖ die Gunst der Stunde nicht nutzen: In beiden Orten blieb sie jeweils hinter der ÖVP und deren Gegenkandidaten zurück.

In Neumarkt darf SPÖ noch hoffen

Einen roten Hoffnungsschimmer gibt es schließlich noch in Neumarkt am Wallersee, wo auch für die Volkspartei ein Neuling in den Ring stieg: Hier kommt es zwischen Schwarz und Rot in zwei Wochen zur Stichwahl. ÖVP-Kandidat Adolf Josef Rieger brachte es heute aber schon auf 45,7 Prozent der Stimmen, der SPÖ-Herausforderer konnte nur 31,2 Prozent der Wählerstimmen hinter sich vereinen. (APA)

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