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SPÖ für Aufnahme von Pflegekräften in Schwerarbeiterregelung

Eine Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin der Caritas hilft einer Patientin beim Anziehen eines Kompressionsstrumpfs.
Eine Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin der Caritas hilft einer Patientin beim Anziehen eines Kompressionsstrumpfs. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Vor wenigen Tagen wurde die Ausweitung der Schwerarbeiterpension für Justizwachebeamte bekanntgegeben. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner plädiert daher dafür, diese auch allen Pflegekräften zugänglich zu machen.
Schwerarbeiter-Regelung für Justizwachebeamte fix

Außerdem pocht sie darauf, viel mehr in Ausbildung zu Investieren und Pflegeschüler gleich zu behandeln mit Polizeischülern, indem sie ein 1.700-Euro-Ausbildungsgeld erhalten. "Pflege ist Schwerstarbeit - körperlich und psychisch", begründet Rendi-Wagner das Ansinnen.

Aufnahme von Pflegekräften in Schwerarbeiterregelung gefordert

"Es ist höchste Zeit, diesen wichtigen Einsatz für unsere Gemeinschaft endlich anzuerkennen und Pflegekräfte zu entlasten. Pflegekräfte sollen daher mit 60 Jahren in Pension gehen können. Denn viele können diese schwere Arbeit nicht bis zum Alter von 65 leisten", so Rendi-Wagner.

SPÖ für Schwerarbeiterpension für Gesundheits- und Krankenpfleger

Bis 2030 werden in Österreich rund 100.000 Pflegekräfte fehlen. Der Pflegenotstand sei bereits jetzt bittere Realität. An Pflegeberufen Interessierte schrecken oft vor den schwierigen Arbeitsbedingungen und Hürden auf dem Weg zum Pflegeberuf zurück. Seit 2007 gibt es die Schwerarbeitspension. Polizisten und Soldaten fallen unter die Schwerarbeitsregelung und ab 2023 unter bestimmten Kriterien auch Justizwacheorgane. Die SPÖ will, dass auch Gesundheits- und Krankenpfleger in Schwerarbeitspension gehen können. Die Pflege sei körperlich und psychisch sehr fordernd, etwa das Bewegen und Umbetten bettlägeriger Patienten - diese Tätigkeit könne daher sehr oft nicht bis zum 65. Lebensjahr ausgeübt werden.

Bis 2030 werden in Österreich rund 100.000 Pflegekräfte fehlen

Doch derzeit sei die Schwerarbeitspension für Gesundheits- und Krankenpfleger praktisch nicht zugänglich. Sowohl die Definition von Schwerarbeit als auch die vorausgesetzten - nicht zu erreichenden - Versicherungsjahre verwehren den Pflegekräften die Schwerarbeitspension. Zudem seien rund 85 Prozent der Pflegekräfte Frauen - mit dem sukzessiven Anstieg des Frauenpensionsantrittsalters ab 2024 werden immer mehr Pflegekräfte länger als bis zum 60. Lebensjahr in Beschäftigung sein. Frauendominierte Berufe würden hier gegenüber männerdominierten Berufen benachteiligt, so die SPÖ.

Sozialdemokraten fordern Anrechnung der Ausbildungszeit

Gesetzliche Voraussetzung für die Schwerarbeitspension mit 60 Jahren sind mindestens 45 Versicherungsjahre, wobei innerhalb der letzten 20 Kalenderjahre vor dem Pensionsstichtag mindestens 10 Schwerarbeitsjahre geleistet werden mussten. Dabei werden Ausbildung und Praxiszeiten nicht angerechnet - 45 Versicherungsjahre seien derzeit daher nicht zu erreichen. Die SPÖ fordert, dass diese Ausbildungszeiten - wie z.B. Lehrzeiten in anderen Berufen - angerechnet werden.

Die Sozialdemokraten verlangen zudem ein Ausbildungsgehalt für Neueinsteiger von 1.700 Euro brutto, einen Bonus für Umsteiger (500 Euro im Monat zusätzlich zum Arbeitslosengeld), eine Verdoppelung der Ausbildungsplätze, eine kostenlose Pflegeausbildung und attraktivere Arbeitsbedingungen wie etwa eine 6. Urlaubswoche.

Die Gewerkschaft vida unterstützte die Forderung zur Aufnahme von Pflegekräften in die Schwerarbeiterregelung. Alle, die mit erkrankten Menschen oder Menschen mit Behinderung arbeiten, müssten das Recht auf einen abschlagsfreien Pensionsantritt mit 60 Jahren erhalten. Außerdem müssten auch psychische Belastungen in die Kriterien für Schwerarbeit aufgenommen werden, forderte die Gewerkschaft in einer Aussendung.

(APA/Red)

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