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SPÖ-Papier geleakt: Marktforscher fordern Transparenz

Marktforscher fordern nach dem geleakten SPÖ-Papier die Einhaltung ethischer Standards.
Marktforscher fordern nach dem geleakten SPÖ-Papier die Einhaltung ethischer Standards. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Sujet)
Der Verband der Marktforscher Österreichs (VMÖ) hat die Einhaltung ethischer Standards gefordert, nachdem das "SPÖ-Strategiepapier" versehentlich geleakt wurde.
Aus für Wahl-Zusammenarbeit des ORF mit SORA

"Eine unwahre Positionierung und Selbstdarstellung eines Instituts sei eine inakzeptable Täuschung, "insbesondere dann, wenn in der gewünschten Wahrnehmung Neutralität und Unabhängigkeit suggeriert wird, aber versteckt die Interessen einer Partei vertreten werden", erklärte VMÖ-Vorstand Alice Flamant am Freitag.

SPÖ-Papier geleakt - Marktforscher: Ethische Standards einzuhalten

Es sei zu prüfen, ob mit der angeblichen Positionierung öffentliche Mittel erlangt wurden, mit denen dann in Wahrheit Parteizwecke verfolgt wurden, forderte Flamant in einer Stellungnahme. Objektivität und Glaubwürdigkeit seien für Markt- und Meinungsforscher essenziell, betonte der VMÖ. Alle Mitglieder des Verbandes hätten den gültigen Normen und ethischen Standards zugestimmt. "Auftraggeber sollten wissen, wenn es eine Zusammenarbeit mit weiteren relevanten Marktakteuren gibt. Hier sollte Transparenz herrschen. Allein der Anschein von Beeinflussung ist zu vermeiden", hieß es.

Der Kritik gegenüber verwahrte sich der zweite Branchenverband, dem auch SORA angehört. "Die Hochrechnung erfolgt auf Basis ausgezählter Wahlsprengel nach dem Schließen der Wahllokale. Es kann in diesem Prozess keine politische Beeinflussung geben", stellte Edith Jaksch vom Verband der Markt- und Meinungsforschungsinstitute Österreichs (VdMI) in einer der APA übermittelten Stellungnahme klar. SORA habe in den letzten Jahrzehnten an den Wahlabenden bewiesen, wie korrekt und exakt hier gearbeitet wurde.

Erklärungsbedürftig ist für VdMI aber, dass in dem Strategiepapier von SORA der SPÖ eine Kooperation an Wahltagen angeboten wurde, die möglicherweise mit dem ORF als Auftraggeber nicht akkordiert war. "Wir haben dazu von SORA eine Stellungnahme angefordert", erklärte der Verband. Zugleich begrüßte es VdMI, dass SORA schnell reagiert habe und sowohl SORA als auch Günther Ogris persönlich weitrechende Konsequenzen gezogen hätten.

Der ORF hatte als Reaktion auf das an die Öffentlichkeit gelangte SORA-Strategiepapier für die SPÖ am Mittwoch seine Wahl-Zusammenarbeit mit SORA beendet.

(APA/Red)

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