Anlass dafür ist ein Rechnungshof-Bericht mit einem vernichtenden Urteil über die Leitung des Hauses. Die SPÖ vertritt die Auffassung, dass Bildungsministerin Gehrer Seipel aus seinem Posten entfernen müsse.
Der geschäftsführende Klubchef Cap und seine Kollegen verweisen in der Begründung des Antrags darauf, dass der Rechnungshof eine Fülle von Unzulänglichkeiten in der Organisation, im Personalmanagement sowie in der wirtschaftlichen Führung des KHM aufgedeckt habe. Hinzu gekommen sei 2003 ein drastischer Rückgang der Besucherzahlen (um 22,3 Prozent) und Seipels Kauf eines Privatwagens als Dienstwagen.
Mitschuld an Saliera-Raub?
Eine gewisse Mitschuld wird dem Direktor auch beim Raub der Saliera zugewiesen. Nach Auffassung des Rechnungshofs wäre es zweckmäßiger gewesen, laufend in Sicherungsmaßnahmen für das Sammlungsgut und die Immobilien zu investieren. Zudem würden einzelne Gegenstände des Sammlungsgutes einen höheren Einzelwert aufweisen als die diesbezügliche Versicherungssumme.
Kritisch beäugen die Sozialdemokraten auch die finanzielle Ausstattung des Direktors. Obwohl mit der Bestellung neuer Direktoren für das Völkerkunde- und das Theatermuseum eine weitere Führungsebene geschaffen worden sei, hätten sich die Bezüge des Geschäftsführers des KHM von 1998 bis 2002 auf mehr als das Zweieinhalbfache erhöht.