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Spitzengespräch zum Kassenvertrag ohne Ergebnis

Wie erwartet kein Ergebnis hat Freitagnachmittag ein mehr als vierstündiges Spitzengespräch zum umstrittenen Wiener Kassenvertrag gebracht.

Hauptverbands-Vizepräsident Gleitsmann empfand es aber immerhin als „großen Fortschritt“, dass man hier einiges klären habe können.

Ob seine VP-Fraktion beim nächsten Verwaltungsrat im Hauptverband die Blockade des Vertrags aufgibt, ließ Gleitsmann jedoch offen. Zumindest meinte er, sich vorstellen zu können, rasch eine Lösung zu erreichen. Der Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse Bittner gab sich nach der Sitzung zurückhaltend. Man habe versucht, Gleitsmann Informationen vorzulegen. Es habe vom Vizepräsidenten aber keine klare Antwort gegeben, wie er nun zu dem Vertrag stehe. Das werde man wohl erst bei der nächsten Sitzung des Verwaltungsrats wissen, die am 7. oder 9. Mai stattfinden wird.

“Stundenlanger Nachhilfeunterricht”
Deftig äußerte sich der Chef der Wiener Ärztekammer Dorner. Dieser bezeichnete die Sitzung als „stundenlangen Nachhilfeunterricht“ für Gleitsmann und seinen Kollegen Karl Guschlbauer von der Landwirtschaftskammer. Der Ärzte-Chef hegt enorme Bedenken, dass „Personen mit einem solch erschütternden Nicht-Wissen mit ihrem Nein zum Kassenvertrag über die medizinische Versorgung der Wienerinnen und Wiener entscheiden dürfen“.

Ebenfalls keine Freude mit dem Auftritt Gleitsmanns bei dem Treffen in der WGKK hatte die Geschäftsführerin des Hauptverbandes, Beate Hartinger. Sie zeigte sich „sprachlos und entsetzt“ über den Vizepräsidenten. Gefragt, ob sie die Meinung teile, dass Gleitsmann zu wenig über das Kassensystem wisse, meinte sie: „Man könnte es so sehen.“ Aus Sicht Hartingers ist man bei der Besprechung einer Lösung nicht näher gekommen. Sie hoffe, dass Gleitsmann über das Wochenende noch einmal nachdenke. Die Geschäftsführung hatte ja dem Wiener Kassenvertrag im Gegensatz zum Verwaltungsrat die Zustimmung erteilt.

Redaktion: Claus Kramsl

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