Spitalsärzte sollen nur in Kassenpraxen jobben dürfen

"Es sollte Usus werden, dass Nebenbeschäftigungen in den öffentlichen Krankenhäusern nur noch genehmigt werden, wenn die ÄrztInnen in einer Kassenpraxis mitarbeiten möchten", forderte Huss in einer Aussendung am Mittwoch. Die Ärztekammer reagierte wenig erfreut.
ÖGK-Huss will Nebenjobs für Spitalsärzte nur in Kassenpraxen
Von den ungefähr 11.000 Wahlärztinnen und Wahlärzten in Österreich seien etwa die Hälfte in Krankenhäusern tätig, erläuterte Huss. Für den Großteil der Versicherten seien sie durch die Arbeit in einer Wahlarztpraxis "nicht versorgungswirksam". Kritik an den Nebenbeschäftigungen des ärztlichen Personals in der Klinik Ottakring war am Dienstag vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in Reaktion auf den geplanten Warnstreik in der Zentralen Notaufnahme gekommen.
Ärztekammer über "Feindbild Wahlarzt" verärgert
Verärgert über die Aussagen des Kassenobmanns zeigte sich am Nachmittag der geschäftsführende Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, Harald Schlögel: "Statt konkrete Verbesserungsvorschläge zu liefern, holt der Vizeobmann der Österreichischen Gesundheitskasse wieder sein Feindbild Wahlarzt aus dem Schrank und versucht irgendwie, Ärztinnen und Ärzte in sein ausgehungertes Kassenarzt-System zu zwingen."
Man brauche ganz bestimmt keine Einschätzung seitens des ÖGK-Vizeobmanns, was für Spitalsärzte "in Ordnung" sei und was nicht. "Zudem steht es schon jetzt jedem Spitalsbetreiber frei, Nebenbeschäftigungen zu verbieten", gab Schlögel in einer Aussendung zu bedenken. Statt sich in "sinnlosen, weil unnötigen, Attacken" zu ergehen solle Huss lieber daran mitarbeiten, das Kassensystem attraktiver zu machen, befand der Kammervertreter.
(APA/Red)