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Spionage-Hotspot Wien: Experten warnen vor zunehmender Bedrohung

Wien ist seit Jahrzehnten ein Hotspot für Spionage.
Wien ist seit Jahrzehnten ein Hotspot für Spionage. ©Canva (Sujet)
Wien gilt als Dreh- und Angelpunkt internationaler Spionagetätigkeiten. Die geografische Lage sowie die Präsenz von internationalen Organisationen machen die Bundeshauptstadt zu einem attraktiven Ziel für Spione. Experten warnen schon lange vor dieser Entwicklung und betonen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Spionageabwehr.
Ott sieht sich als "Aufdecker von Schweinereien"
Festnahme von Ex-Verfassungsschützer Ott

In den letzten Jahren hat Wien immer wieder Schlagzeilen gemacht, wenn es um Spionage ging. Der aktuelle Fall um den ehemaligen Verfassungsschützer Egisto Ott, der sensible Daten an Russland weitergegeben haben soll, ist nur ein Beispiel von vielen. Doch laut Thomas Riegler, Geheimdienstexperte vom Austrian Center for Intelligence, ist Wien schon seit Jahrzehnten ein Hotspot für Spione. "Nicht erst seit dem Film 'Der dritte Mann' hat Wien diesen Ruf - durchaus berechtigt", wie der ORF berichtet.

Geheimdienst-Experte: Wien besonders attraktiv für Spione

Riegler betont, dass Wien aufgrund seiner geografischen Lage und der dichten Präsenz von internationalen Organisationen, wie der UNO oder der OPEC, besonders attraktiv für Spione ist. "Immer dort, wo viele internationale Organisationen ansässig sind, gibt es auch sehr viel Spionage. Einfach, weil diese Tätigkeit interessant ist", so der Autor des Buches "Österreichs geheime Dienste". Doch diese Attraktivität hat auch ihre Schattenseiten, wie der aktuelle Fall um Egisto Ott zeigt.

Laut Riegler sind vor allem russische Geheimdienste an sensiblen Daten aus Wien interessiert. Sie legen große Archive an und sammeln Informationen über einen langen Zeitraum, um diese möglicherweise in der Zukunft nutzen zu können. Im Gegensatz dazu seien westliche Geheimdienste eher auf kurzfristige Angelegenheiten fokussiert.

Fall Ott "gesamtösterreichisches Problem"

Der Fall Ott ist dabei nicht nur ein Einzelfall, sondern ein "gesamtösterreichisches Problem", wie Riegler betont. "Über viele Jahre hat man eine sehr enge Beziehung mit Russland gepflegt - vor allem wirtschaftlich. Man hat irgendwie gemeint, man ist da durchaus auf der sicheren Seite. Aber es zeigt sich einfach, dass gute wirtschaftliche Beziehungen mit autokratischen Staaten nicht automatisch mehr Sicherheit bringen."

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