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Spieler - Trailer und Kritik zum Film

"Jeder Pokerspieler, der nicht von sich denkt, dass er der beste ist, ist kein guter Pokerspieler." Mit diesem Satz, sanft als Voice over vorgetragen zu den verkniffenen und ernsten Blicken einer Reihe von Kartenspielern an grünen Tischen, eröffnet Katharina Copony ihren essayistischen Dokumentarfilm "Spieler".

Am 12. Oktober startet der Film nicht nur im Kino, sondern auch als Video-on-Demand. Die vermeintlich glamouröse Welt der Hochglanz-Casinos, die man als neutraler Beobachter im Kopf haben mag und die etwa im James-Bond-Film “Casino Royale” zur Schau gestellt wird, hat mit der realen Pokerwelt relativ wenig zu tun.

Spieler: Die Geschichte

Diese spielt sich zumeist online ab, wo mittlerweile mehr als 50 Millionen registrierte Spieler auf schnell erspieltes Geld hoffen – und das bei vielfach 100 Euro Einsatz pro Spiel. Der 25-jährige Rustem, Protagonist in Coponys Doku, spielt in zwei Stunden bis zu 300 Turniere. Zig Pokertische scheinen nebeneinander auf dem Bildschirm auf, mit jedem Klick fällt eine – meist riskante – Entscheidung. Neben dem Monitor bildet die Mikrowelle, in der zwischendurch die Burger warm gemacht werden, die einzige Lichtquelle in der dunklen Wohnung, in der von Glamour keine Spur ist.

Spieler: Die Kritik

“Für die WM in Las Vegas braucht man 20.000 Dollar”, erzählt die weibliche Stimme. “Dein letztes Geld sollte es nicht sein. Man muss es verlieren können, ohne mit der Wimper zu zucken.” Diese Mischung aus Selbstvertrauen, Zahlentalent, Disziplin und einer gewissen Verachtung für Geld illustriert Copony mit gigantischen Tischensembles, eleganten Kartentricks und gekonnten Bewegungsabläufen.

Die Lust am Risiko hat indes nicht nur die Spieler im Film, sondern auch die Produzenten und die Verleihfirma sixpackfilm ergriffen, wie die Veröffentlichung auf der Videoplattform Flimmit zeigt: Es ist bisher kaum einmal vorgekommen, dass Filme parallel zum Kinostart auch online verfügbar gemacht werden. Möglicherweise zahlt sich dieser Schritt aber besonders aus, denn Nischendokus wie jene der Grazer Regisseurin können von einem erweiterten Publikumsspektrum nur profitieren.

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(APA)

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