Spiel eins nach der Mader-Ära: Austria Lustenau hofft in Graz auf ein Traumeinstand

Schlusslicht Austria Lustenau kommt schwer angeschlagen zum Tabellenzweiten, Sturm-Coach Christian Ilzer hatte nach der Länderspielpause dennoch warnende Worte für seine Truppe parat. "Lustenau hat ein neues Trainerteam, das ist ein kleiner 'Blindflug'", sagte der 46-Jährige vor dem Duell mit den nach wie vor sieglosen Vorarlbergern. Diese müssen tatsächlich auf den Trainereffekt hoffen.
"Köpfe frei bekommen"
In Lustenau wurde zu Beginn der Länderspielpause die fast zweieinhalbjährige Ära von Coach Markus Mader beendet, Sportchef Alexander Schneider führt interimsmäßig auch das Trainerzepter. "Neben anstrengenden Trainingseinheiten war es uns wichtig, dass wir auch viel mit dem Kopf arbeiten", betonte der Deutsche. "Die Spieler mussten ihre Köpfe frei bekommen und wieder die Lust, Fußball zu spielen, entfachen. Ziel war es, dass man trotz der schwierigen Situation mit einem gewissen Selbstvertrauen auf den Platz geht und alles aus sich rausholt, um den Karren selbst aus dem Dreck zu ziehen."
Fünf Punkte liegt Lustenau hinter der elftplatzierten WSG Tirol, drei magere Punkte stehen zu Buche. Zuletzt kassierte man drei Niederlagen en suite, eine vierte kündigt sich an. "Wenn man gegen Sturm Graz spielt, weiß man, was einen erwartet. Sie setzen einen 90 Minuten unter Druck, egal ob sie den Ball haben oder nicht", meinte Schneider. "Wir müssen uns trauen, Dinge anzunehmen und versuchen, Chancen zu erarbeiten. Es braucht Entlastungsphasen. Wenn wir nur abwarten, haben wir keine Chance."
Der Liveticker vom Spiel Sturm Graz vs Austria Lustenau
SK Sturm Graz – SC Austria Lustenau 2:0 (0:0)
Graz, Merkur Arena, 17 Uhr, SR Arnes Talic (S)
Der SK Sturm Graz gewann die letzten fünf Spiele in der Bundesliga gegen den SC Austria Lustenau zu null. Mehr zu-Null-Siege in Folge gelangen in der Bundesliga nur dem FK Austria Wien 2012-2013 gegen Wacker Innsbruck und 1987-1994 gegen den VfB Mödling (je 6) sowie dem GAK von 1997 bis 1999 gegen die SV Guntamatic Ried (7).
Der SK Sturm Graz gewann in der Bundesliga jedes der sieben Heimspiele gegen den SC Austria Lustenau und erzielte dabei 33 Tore – so viele Tore erzielte kein anderes Team in den ersten sieben Heim-Duellen gegen ein Team. Kein anderes Team erzielte gegen einen Gegner bei mehr als zwei BL-Heimspielen im Schnitt 4,7 Tore pro Spiel.
Der SK Sturm Graz ist in der Bundesliga als Tabellenzweiter seit neun Spielen ungeschlagen (7S 2U) – zuletzt blieb der SK Sturm von Oktober 1995 bis März 1996 in mehr BL-Spielen in Folge als Tabellenzweiter ungeschlagen (12 – 8S 4U).
Der SC Austria Lustenau holte jeden der drei Punkte in dieser Saison der Bundesliga in Auswärtsspielen, ist aber dennoch auswärts sieglos – als einziges Team. Die Vorarlberger blieben in den letzten vier BL-Auswärtsspielen torlos – erstmals seit dem Wiederaufstieg 2022.
Der Gegner - SK Sturm Graz
Die Grazer stehen aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz und waren in dieser Saison bis vor drei Runden noch unbesiegt in der Liga. In den letzten Pflichtspielen gingen aber von vier Spielen (dreimal Liga, einmal Cup) drei Spiele verloren. Sturm möchte somit nach der Liga-Pause zurück in die Erfolgsspur. "Wenn man gegen Sturm Graz spielt, weiß man, was einen erwartet. Sie setzen einen 90 Minuten unter Druck, egal ob sie den Ball haben oder nicht", analysiert Interimscoach Alexander Schneider den Gegner. "Wir müssen 90 Minuten hellwach sein und das Spiel annehmen. Nur tief zu stehen wird uns nicht weit bringen".
Die Austria
Hinter Grün-Weiß liegt eine intensive, aber erfolgreiche Länderspielpause. Im Test gegen Dornbirn durfte sich das Team erstmals unter Alexander Schneider und Momo Gerdi über einen Sieg freuen. "Wir sind zufrieden, wie die Länderspielpause verlaufen ist. Wir haben hart trainiert und den Test gegen Dornbirn verdient gewonnen. Es ist aber klar, dass man das nicht mit einem Bewerbsspiel gegen Sturm Graz vergleichen kann", erklärt Schneider. In der Länderspielpause wurde aber nicht nur körperlich gearbeitet, sondern auch im mentalen Bereich. "Neben anstrengenden Trainingseinheiten war es uns wichtig, dass wir auch viel mit dem Kopf arbeiten. Die Spieler mussten ihre Köpfe frei bekommen und wieder die Lust, Fußball zu spielen, entfachen. Ziel war es, dass man trotz der schwierigen Situation mit einem gewissen Selbstvertrauen auf den Platz geht und alles aus sich rausholt, um den Karren selbst aus dem Dreck zu ziehen", so der 30-Jährige. Kadertechnisch stehen dem Trainerteam alle Spieler bis auf die langzeitverletzten Maak, Fridrikas und Devisate zur Verfügung. Pius Grabher kehrt nach seiner abgesessenen Rotsperre wieder zurück. Auf die Frage nach dem Matchplan, war sich das Trainerteam einig: "Wir müssen uns trauen, Dinge anzunehmen und versuchen, Chancen zu erarbeiten. Es braucht Entlastungsphasen. Wenn wir nur abwarten, haben wir keine Chance".
FC RB Salzburg – TSV Hartberg 3:2 (1:1)
LASK Linz – WSG Tirol 1:0 (1:0)
Cashpoint SCR Altach – SK Austria Klagenfurt 0:1 (0:1)
Wolfsberger AC – FK Austria Wien 1:0 (1:0)
SK Rapid Wien – FC BW Linz 1:0 (0:0)
(VOL.AT/TK)