Der ÖGB solle mindestens 25 Prozent plus eine Aktie an der Bank behalten, meinte Haberzettl in der ZiB 1. Zuvor hatte auch ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer angedeutet, dass man sich nicht vom ganzen Unternehmen trennen werde.
Eine Minderheitsbeteiligung würde mögliche Käufer der BAWAG nicht stören. Im Gegenteil, meint Wiener Städtische-Generaldirektor Günter Geyer, eine Beteiligung könnte kurzfristig sogar positiv wirken. Die Städtische hat bereits deutliches Interesse an der BAWAG gezeigt, ebenso die Erste Bank. Gut vorstellen kann sich eine weitere ÖGB- Beteiligung an der BAWAG auch der Vorstandschef der Österreichischen Volksbanken (ÖVAG), Franz Pinkl, die ebenfalls Interesse an der BAWAG gezeigt hat.
Behauptungen aus Gewerkschaftskreisen, wonach Finanzminister Karl- Heinz Grasser Druck auf den ÖGB für einen raschen BAWAG-Verkauf ausgeübt haben soll, wies Grassers Kabinettschef Matthias Winkler heute im ORF-Radio zurück: Das sei Gerüchtebildung auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Gewerkschaftschaos. Angedrohte schärfere Kontrollen könne es gar nicht gegeben haben, weil die Finanzmarktaufsicht (FMA) eine unabhängige Behörde sei, sagte Winkler.