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Spektakulärer Banküberfall in der Josefstadt

Mit einem ganzen Waffenarsenal überfielen drei unbekannte Täter am Montag in der Früh eine Erste Bank-Filiale in der Lerchenfelder Straße 120 (-> Stadtplan) in Wien-Josefstadt.

Sechs mit Messern, mindestens einer Faustfeuerwaffe und zwei Bombenattrappen ausgerüstete Bankräuber haben Montag früh ein Geldinstitut in der Josefstadt überfallen. Die Vorgehensweise der Täter – blitzschnell und spektakulär, so ein Ermittler – zeigt Parallelen zu vier weiteren Überfällen in Wien seit Juli dieses Jahres. Der gesamte Coup dauerte gerade einmal zwei Minuten.

Die Bewaffneten stürmten laut Polizei die Filiale der Erste Bank in der Lerchenfelder Straße. Zum Tatzeitpunkt hielten sich etwa zehn Angestellte und Kunden in dem Geldinstitut auf, die teilweise gezwungen wurden, sich auf den Boden zu legen. „Jeder der Täter hatte eine Waffe, entweder ein Messer oder – mindestens einer – eine Faustfeuerwaffe“, sagte ein Ermittler der Kriminaldirektion 1.

Die mit Schals, Kapuzen und hohen Jackenkragen vermummten Männer ließen sich die Kassenlade öffnen und bedienten sich selbst. Die Flucht traten die Räuber wie schon bei früheren Überfällen in Gruppen an: einige zu Fuß, andere dürften mit einem roten Geländewagen mit vermutlich Wiener Kennzeichen das Weite gesucht haben. Die Fahndung verlief vorerst ohne Erfolg. Die Höhe der erbeuteten Geldsumme gab die Polizei zunächst nicht bekannt.

Feuerlöscher wurde gesprengt

Die Bankräuber ließen – wie schon bei einem Überfall auf eine Bank in der Laxenburger Straße im Oktober – Bombenattrappen zurück, die den Entschärfungsdienst auf den Plan riefen. Das Geldinstitut und umliegende Häuser wurden evakuiert und die Umgebung abgesperrt, ehe Entwarnung gegeben werden konnte: Bei den vermeintlichen Sprengkörpern handelte es sich um eine Eieruhr und einen Feuerlöscher in einem Rucksack, den Entminungsfachleute vor der Bank sicherheitshalber sprengten. „Es musste von einem massiven Bedrohungsszenario ausgegangen werden“, so die Einschätzung der Ermittler.

Aufgrund der Sprache der Gesuchten und der Angaben der Zeugen wird angenommen, dass der Großteil aus Osteuropa stammen dürfte. „Es schaut nach ’reisenden Tätern’ aus, die von Drahtziehern aus dem Ausland angeheuert werden“, so die Polizei. In jeden Fall habe man es mit „professionellen Bankräubern“ zu tun.

Bande sehr aktiv in Wien

Handelt es sich tatsächlich um dieselben Täter – die Ermittler sprechen zumindest von einer deutlichen “Ähnlichkeit bei der Tatausführung“ -, haben sie mittlerweile einen Juwelier- und vier Bankraube in Wien zu verantworten: am 21. Juli eine Erste Bank-Filiale in der Laxenburger Straße in Favoriten, zehn Tage später eine Filiale der Western Union Bank in der Maderstraße in Wieden, am 6. August ein Juweliergeschäft in der Niederhofstraße in Meidling – dabei wurde ein Verdächtiger, ein Chilene, festgenommen -, ein erneuter Coup am 13. Oktober in der Laxenburger Straße, diesmal eine Bank Austria, sowie zuletzt die Josefstädter Erste Bank am heutigen Montag.

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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