Spaß und Therapie beim Reiten

Natürlich haben manche der Kinder Scheu vor den großen Tieren, Helga Ausserer und Volker Rehm vom aks Gesundheit verstehen es, diese Scheu zu nehmen. Beide sind Physiotherapeuten samt Zusatzausbildung Hippotherapie.
Beim Reitstall Blum in den Rheinauen gibt es für fünf Tage ein abwechslungsreiches Angebot. Natürlich steht das Reiten im Vordergrund. Gleich sechs Betreuerinnen kümmern sich zudem um die Burschen und Mädchen, wenn zwei auf dem Pferderücken unterwegs sind. Ob „Mensch ärgere dich nicht“, UNO, Ballspiele oder zeichnen – im Pferdestall wird es nicht langweilig.
„Die Hippotherapie ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene eine ausgezeichnete Behandlungsmöglichkeit auf dem Rücken des Pferdes“, erläutert Helga Ausserer. Das Reiten zeigt positive Auswirkungen bei einer großen Zahl an Verletzungen, geistigen und körperlichen Behinderungen sowie Erkrankungen, ob angeboren oder etwa bei Unfällen zugezogen. Eine Hippotherapie muss ärztlich verordnet werden.
Gleichgewichtssinn
In Höchst genießen junge Leute mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen aus dem Unterland und dem Bregenzerwald ihre Therapie. „Die Hippotherapie unterstützt den Gleichgewichtssinn, der Körper kann sich aufrichten und die Konzentration wird gefördert“, weiß die Therapeutin. „Nach den fünf Tagen haben sich verkrampfte Muskeln gelöst und die Kinder sitzen ganz anders auf dem Pferderücken als am ersten Tag.“ Dazu trägt die dreidimensionale Bewegung des Pferderückens im Schritt bei.
Diese Bewegung überträgt sich auf die Wirbelsäule des Patienten, die Schwingungen sind ähnlich dem Gang des Menschen. Deshalb wird bei der Therapie meist auf den Sattel verzichtet, der Kontakt ist direkter, die Wärme des Pferdes zu spüren. Das schätzen besonders Kinder, die sich sonst nur im Rollstuhl oder mit Hilfe fortbewegen können. Verständlich, dass sich die jungen Reiterinnen und Reiter jeweils mit einem Streicheln oder auch einer Karotte von „ihrem“ Pferd verabschieden.
Gasthäuser und Sponsoren
In Höchst werden die beiden Physiotherapeuten durch weitere Betreuerinnen unterstützt: Kindergartenpädagoginnen, Lehrerinnen und Studentinnen. Bei täglichen gemeinsamen Mittagessen gibt es allerhand Abwechslung. Egon Blum vom Reitstall: „Es war kein Problem, fünf Gasthäuser in Höchst zu finden, die das Mittagessern zur Verfügung stellen.“ Kindgerechte Speisen von „Linde“ und „Schwanen“, „Alte Schule“ und „Glashaus“ sowie Italienisches von „Io e Te“ bereicherten die Speisenkarte. Auch mehrere Sponsoren unterstützen die Hippotherapiewoche. Sie wurde auch heuer neben Höchst auch im Reitstall Bürs durchgeführt.