Sparpaket: Aufnahmestopp bei Lehrern laut Gewerkschaft "undenkbar"

Wie ernst Spindeleggers Vorstoß zu nehmen ist, traut sich Kimberger nicht zu interpretieren. Ihm seien aber keine Pläne oder Konzepte dahinter bekannt. Sparankündigen im öffentlichen Dienst gebe es immer wieder, die dazugehörigen Vorschläge würden aber stets nur sehr unzureichend nachgeliefert. Im Bildungsbereich schätze er die Umsetzungschancen jedenfalls “gleich null” ein. Die Herausforderung sei vielmehr, die durch Pensionierungen freiwerdenden Stellen nachzubesetzen. “Ich würde mir wünschen, dass sich der Herr Vizekanzler eher darüber Sorgen macht und nicht über Einsparungspläne nachdenkt, die in dieser Art im Bildungsbereich ohnehin nicht umsetzbar sind.”
Personalmangel durch Überstunden nicht ausgleichbar
Mit Überstunden könnten die Pensionierungen nicht kompensiert werden, immerhin werde laut der bestehenden Pensionsregelung in den nächsten zehn Jahren rund die Hälfte der Lehrer in den Ruhestand gehen, allein im Pflichtschulbereich seien es 30.000. Die Lehrer seien jetzt schon an ihrer Belastungsgrenze, im sonderpädagogischen Bereich müsse bereits der Personalmangel durch Überstunden ausgeglichen werden. Organisatorisch wäre ein Aufnahmestopp bei Lehrern daher “nicht vorstellbar und nicht machbar. Denn was tun wir mit den Kindern in der Volksschulklasse, wo ein Lehrer in Pension geht? Wir können die Kinder nicht alleine lassen, aber ein Lehrer kann sich auch nicht teilen und gleichzeitig in zwei Klassen stehen. Das wird sicher nicht funktionieren.”
(APA)