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Spargelbauern fordern mehr heimischen Spargel im Handel

Handel soll mehr heimischen Spargel anbieten.
Handel soll mehr heimischen Spargel anbieten. ©APA/BARBARA GINDL
Geht es nach den Spargelbauern, soll Österreichs Lebensmittelhandel mehr Spargel aus heimischer Produktion anbieten.

Das fordert der Verein Marchfeldspargel, eine Interessensvertretung regionaler Spargelproduzenten. Auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ruft den Handel zu mehr "regionaler Solidarität" auf. Die Supermarktkette Spar hingegen sieht die Vorwürfe ins Leere gehen und verweist darauf, dass die Konsumenten den Spargel auch außerhalb der heimischen Saison genießen wollen.

Hälfte des Spargels wird importiert

"50 Prozent des in Österreich verbrauchten Spargels wird mittlerweile importiert, heimische Bauern bleiben dadurch auf ca. einem Drittel ihrer Ware sitzen", kritisiert der Vereins-Obmann Werner Magoschitz per Aussendung.

Laut Statistik der Landwirtschaft 2020 (Statistik Austria) wurden 3.320 Tonnen Spargel in Österreich produziert, die Einfuhren betrugen im gleichen Jahr 3.030 Tonnen. Der große Importanteil zerstöre "gewachsene Strukturen und gefährde langfristig die Versorgungssicherheit" heißt es weiter in dem Presseschreiben.

Handel soll mehr heimischen Spargel anbieten

Der Verein Marchfeldspargel fordert, dass für importierten Spargel die gleichen Qualitätskriterien gelten, wie für die heimische Produktion. Damit gemeint seien vorrangig Produktionsstandards, die zum Beispiel den Gebrauch gewisser Pflanzenschutzmittel untersagen, präzisiert der Vereins-Obmann. Den Handel sieht man in der Verantwortung, den Kundinnen und Kunden mehr Spargel aus österreichischer Produktion anzubieten. Die Kunden müssten die regionalen Produkte zudem gezielter nachfragen, so Magoschitz.

Rückendeckung von Landwirtschaftsminister Totschnig

Unterstützung erhalten die Spargelproduzenten von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: "Es kann nicht sein, dass sie (die Spargelbauer, Anm.) auf einem Drittel ihrer Ware sitzen bleiben und stattdessen Produkte aus Ländern importiert werden, die geringere Produktionsstandards haben, als wir."

Spar sieht Vorwürfe ins Leere gehen

Die Handelskette Spar wiederum verweist auf ein in den letzten Jahren unverändertes Sortiment an heimischen Spargeln in den eigenen Regalen. An alle Produzenten würde man zudem die gleichen Anforderungen stellen. Den Import von Spargeln erklärt die Handelskette mit der Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten, die auch vor dem Saisonstart in Österreich schon vorhanden sei. So würde man Spargeln aus Italien, Slowakei und Ungarn beziehen.

"Vor Beginn der heimischen bzw. europäischen Spargel-Saison wurde kurzfristig Spargel aus Peru per Schiff importiert", heißt es in der Aussendung weiter. Sobald die Saison in Österreich angelaufen ist, würde fast nurmehr Spargel aus Österreich eingekauft. Eine Ausnahme stelle der Bio-Spargel dar, da dieser nicht in ausreichender Menge in Österreich hergestellt werde, so eine Sprecherin der Handelskette.

(APA/Red)

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