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Spannungen vor Terreblanche-Mordprozess in Südafrika

©EPA
Spannungen vor Beginn des Verfahrens um den Mord an dem rechtsextremen südafrikanischen Burenführer Eugene Terreblanche.
Bilder von den Rangeleien

Vor dem Gerichtsgebäude in Ventersdorp, in dem am Dienstag die erste Vernehmung der mutmaßlichen Täter begann, kam es zu Rangeleien und Wortgefechten zwischen Weißen und Schwarzen. Die Polizei musste vor dem mit Stacheldraht abgesicherten Gebäude etwa 200 Anhänger der rechtsextremen “Afrikaner Weerstandsbeweging” (AWB) und einige Dutzend Schwarze trennen. Während die zum Teil paramilitärisch gekleideten AWB-Mitglieder die Nationalhymne Südafrikas aus Apartheid-Zeiten sangen, konterten die Schwarzen mit Liedern der Befreiungsbewegung.

Die Gerichtsverfahren gegen den 15-Jährigen und den 28-Jährigen werden nach Angaben des südafrikanischen Nachrichtensenders E-TV vermutlich getrennt werden – vor allem, um dem Minderjährigen ein faires Verfahren zu sichern. Die beiden werden beschuldigt, am Samstagabend den AWB-Führer Terreblanche (69) auf seiner Farm nahe Ventersdorp westlich von Johannesburg nach einem Streit über Lohnzahlungen brutal mit einer Machete und einem Schlagstock getötet zu haben. Zunächst hatte es geheißen, der ältere Täter sei 21 Jahre alt.

Terreblanche soll am Freitag in Ventersdorp beerdigt werden. Es werden Tausende von AWB-Mitgliedern aus dem ganzen Land erwartet. Sprecher der Organisation betonten am Montagabend, dass man entgegen ersten Äußerungen von AWB-Funktionären “keine Rache” wegen des Mordes üben wolle. “Die AWB wird sich in keiner Weise an einer gewalttätigen Vergeltung beteiligen, um Terreblanches Tod zu rächen”, sagte der Funktionär Pieter Steyn. AWB-Generalsekretär Andre Visagie meinte allerdings in einem Telefongespräch mit E-TV, seine Organisation werde in ihrem Kampf auch künftig “Gewalt nicht ausschließen”.

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