Spanischer Kronprinz verlobt
Der 35-jährige Thronfolger hielt im Madrider Zarzuela-Palast offiziell um die Hand der 31-Jährigen an. Zum Zeichen seiner Liebe steckte er seiner Braut einen diamantbesetzten Ring an, sie schenkte ihrem Zukünftigen Manschettenknöpfe.
Die Verlobung sei vor allem Symbol für die Kontinuität der Bourbonen-Dynastie, sagte der Prinz, der von Kindesbeinen an auf seine Rolle als künftiger König vorbereitet wurde. Die Hochzeit des Paares, das sich erst seit einem guten Jahr kennt, soll Ende Juni stattfinden.
Die dunkelhaarige Letizia Ortiz Rocasolano trug zur Verlobung einen weißen Hosenanzug, der Prinz einen dunklen Anzug. Die Königsfamilie zeigte sich stolz an der Seite der Brauteltern, dem Journalisten Jesus Ortiz und der Krankenschwester Paloma Rocasolano, sowie den Geschwistern der Braut, Telma und Erika. Anschließend trat das Paar lächelnd und Hand in Hand im benachbarten Pardo-Palast vor die Kameras.
Sie werde ihre Fernsehauftritte nach und nach reduzieren, um sich auf ihre Aufgaben als Prinzessin von Asturien vorzubereiten, sagte die bisherige Nachrichtenmoderatorin des Senders TVE. Auf die Frage, wie viele Kinder sie sich wünschen, sagte Felipe: „Wir können es noch nicht genau sagen, aber beabsichtigt sind mehr als zwei und weniger als fünf.“ Bei der anschließenden Verlobungsfeier im Familienkreis sollten noch persönlichere Geschenke wie ein Collier aus Perlen und Saphiren der Königsfamilie überreicht werden.
Felipe und Letizia hatten erst am vergangenen Wochenende ihre Hochzeitspläne bekannt gegeben und ihre Beziehung vor der Öffentlichkeit bis dahin geheim gehalten. Nach eigenen Angaben lernten sie sich vor rund einem Jahr kennen und sind seit dem Frühjahr ein Paar. Vor der Verlobung hatten die beiden große Ernsthaftigkeit demonstriert, was ihre künftigen gemeinsamen Aufgaben angeht. Er sei sich sicher, dass seine künftige Frau alle notwendigen Qualitäten besitze, um ihre Pflichten als Prinzessin von Asturien und spätere Königin von Spanien zu erfüllen, sagte Felipe. Und die aus dem nördlich gelegenen Oviedo stammende Letizia sprach von einem „gemeinsamen Projekt“, das sie mit „Verantwortung, Begeisterung und Hingabe“ im Dienste der Spanier angehen wollten.
Die Eltern des Prinzen, König Juan Carlos und Königin Sofia, hatten sich ebenfalls erfreut über die Wahl Felipes geäußert. Letizia bringe die „notwendigen Voraussetzungen“ mit, um den Kronprinz bei seinen Pflichten zu unterstützen, ließen sie wissen. Vor allem seine frühere, nicht-katholische Freundin Eva Sannum aus Norwegen hatte wegen ihrer Jobs als Unterwäschemodel als indiskutabel gegolten.
Bei Letizia bedeuteten dagegen sowohl Scheidung als auch bürgerliche Herkunft keinen Grund für das Königshaus, sich der Heirat entgegenzustellen. Ihre einjährige Ehe mit ihrem früheren Lehrer war nur standesamtlich und nicht kirchlich geschlossen worden, so dass kein Widerstand der katholischen Kirche erwartet wurde. Bürgerliche Ehen sind zudem nichts Neues im spanischen Königshaus: Auch Felipes Schwestern Cristina und Elena sind mit Bürgerlichen verheiratet. Beruflich ist Felipes Braut sehr erfolgreich. Seit drei Jahren moderiert sie die Nachrichten für den Fernsehsender TVE, berichtete aus Irak und wurde für ihre Arbeit mit Preisen überhäuft.
Der genaue Termin für die Hochzeit im Frühsommer steht zwar noch nicht fest. Sicher ist aber, dass die Trauung in der Madrider Almudena-Kathedrale stattfinden wird. Laut Presseberichten sind Balkone mit guter Sicht zu diesem Anlass für 6.000 Euro zu mieten. Die spanische Monarchie war erst 1975 nach dem Tod von Diktator Francisco Franco wieder eingeführt worden.