Der unbefristete Ausstand richtet sich gegen die Verordnung der spanischen Regierung, wonach die TV-Rechte für die Übertragung von Ligaspielen künftig nicht mehr von den einzelnen Clubs, sondern zentral von der Profi-Liga (LFP) vermarktet werden. Die Profis fühlen sich bei der Verabschiedung der Regelung übergangen. Sie hätten den Inhalt erst im Nachhinein aus der Zeitung erfahren, beklagten sie. Ihre Gewerkschaft verlangt unter anderem, dass ein Anteil von 1,0 bis 1,5 Prozent der TV-Gelder direkt in einen Rentenfonds für Ligaspieler fließt.
“Mit dem Streik wollen wir unsere Rechte verteidigen”, betonte AFE-Chef Luis Rubiales. Der spanische Fußballverband (RFEF) unterstützt den unbefristeten Streikaufruf. Er will erreichen, dass der Ball auch in den Amateurligen ruht. Die Konsequenzen eines solchen Ausstandes sind nicht absehbar. Für die – durch einen Streik möglicherweise abgesagten – Ligaspiele der beiden letzten Runden gäbe es keine Nachholtermine. Das spanische Recht ließe es zu, dass die 37. und 38. Runde nicht mehr ausgetragen würden, schrieb “Marca” am Freitag.
Die Regierung rief die Konfliktparteien auf, zu einem Konsens zu gelangen. Madrid habe die Regelung der TV-Rechte auf Bitten des Profi-Fußballs verabschiedet, sagte Vizeregierungschefin Soraya Saenz de Santamaria. Die Sportbehörde CSD wies die Vorwürfe der Gewerkschaft und des Verbandes zurück. “Der RFEF-Präsident Angel Maria Villar kann nicht behaupten, ignoriert worden zu sein”, betonte der CSD-Chef, Miguel Cardenal. “Villar reagierte nicht auf meine Schreiben, er kam nicht zu gemeinsamen Treffen und brüstete sich sogar damit, meine Anrufe unbeantwortet zu lassen.”
Hinter dem Streikaufruf verbirgt sich ein Machtkampf um die Aufteilung der TV-Gelder. In dem Konflikt stehen sich auf der einen Seite der Verband RFEF sowie die Gewerkschaft AFE und auf der anderen die Profi-Liga LFP und die der Regierung unterstellte Sportbehörde CSD gegenüber.