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Spanien: Sozialisten legen bei Wahlen zu

Bei den Kommunalwahlen am Sonntag in Spanien haben die oppositionellen Sozialisten den größten Stimmenanteil verbuchen können.

Die Wähler erteilten damit offenbar der konservativen Volkspartei von Ministerpräsident Aznar einen Denkzettel wegen ihrer Unterstützung für den Irak-Krieg. Nach Auszählung fast aller Stimmen kamen die Sozialisten auf 34,76 Prozent der Stimmen, die Volkspartei auf 33,85.

Die Sozialisten gewannen damit erstmals seit 1991 bei einer Kommunalwahl mehr Stimmen als die Volkspartei. Diese verteidigte jedoch ihre landesweite Führung von Sitzen auf kommunaler Ebene und stellt auch weiter in der Hauptstadt Madrid den Bürgermeister. Gewählt wurde in mehr als 8.000 Gemeinden und 13 der 17 autonomen Verwaltungsregionen des Landes.

Der erstmals als Chef der Sozialisten angetretene Jose Luis Rodriguez Zapatero, sagte, die Ergebnisse der Wahlen seien mit Blick auf die Parlamentswahlen im kommenden Jahr ein guter Anfang. Aznar sprach von einem Erfolg für seine Partei, die ein sensationelles Ergebnis erzielt habe. „Vor einigen Tagen haben einige gedacht, sie würden uns von der Karte wegwischen“, sagte Aznar.

Ungeachtet der großen Ablehnung in der Bevölkerung hatte Aznar den Krieg der USA gegen den Irak unterstützt. Es war erwartet worden, dass neben dem Irak-Konflikt auch die Öl-Katastrophe um den Tanker „Prestige“ vom vergangenen Herbst und das Betätigungsverbot für die baskische Nationalisten-Partei Batasuna eine Rolle bei der Wahl spielen werde. In Meinungsumfragen hatte die Volkspartei wegen des umstrittenen Krisenmanagements der Regierung im Fall „Prestige“ herbe Einbußen erlitten.

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