Spanien plant 300 Meter hohe Stierstatue als nationales Wahrzeichen

Das Projekt mit dem Namen "El Toro de España" ("Der Stier Spaniens") stammt von der Spanischen Akademie für Stierkampf und befindet sich derzeit in der Planungsphase. Der genaue Standort ist noch nicht festgelegt. Wie die Initiatoren erklärten, soll die Statue in der Pose eines kampfbereiten Stiers gestaltet werden.
In den Hörnern sind öffentlich zugängliche Aussichtsplattformen vorgesehen, im Sockel ein touristisches Zentrum mit Ausstellungen, Gastronomie und Verkaufsflächen. Die Finanzierung soll ausschließlich durch private Investoren erfolgen. Gemeinden, die sich als Standort bewerben, könnten über Beteiligungsmodelle an künftigen Einnahmen beteiligt werden.
Ein Wahrzeichen für Spanien – wie der Eiffelturm für Frankreich
"Spanien hat kein überragendes materielles Symbol, das es repräsentiert. Was könnte besser sein als der Stier?", sagte Jorge Álvarez, Präsident der Akademie, im spanischen TV-Sender Canal 33. "Warum geben wir ihnen nicht einen, den sie nie vergessen werden?"
Die Wirkung der Statue sei laut den Projektverantwortlichen mit jener weltbekannter Wahrzeichen vergleichbar – etwa dem Eiffelturm, der Freiheitsstatue oder dem Kolosseum.
Stier wird Spanien nicht gerecht
Das Projekt ruft jedoch auch Kritik hervor. Gegner bezweifeln, dass der Stier – insbesondere mit Bezug zum Stierkampf – dem heutigen Selbstverständnis Spaniens noch gerecht wird. Zwar wurde der Stierkampf 2013 von der damaligen konservativen Regierung zum nationalen Kulturgut erklärt, gesellschaftlich ist er jedoch zunehmend umstritten und verliert vor allem bei jüngeren Menschen an Akzeptanz.
Bislang wurde das Projekt nur Madrid offiziell angeboten. Es gebe aber laut Initiatoren Interesse auch aus weniger touristischen Städten wie Burgos oder Ciudad Rodrigo. Eine Entscheidung über den Standort steht noch aus.
(VOL.AT, APA)