Die von katholischen Eltern- und Lehrerverbänden organisierte Kundgebung wurde von der Bischofskonferenz und der oppositionellen Volkspartei (PP) federführend unterstützt.
Die von der konservativen PP geführte Stadtregierung Comunidad de Madrid bezifferte die Zahl der Teilnehmer auf mehr als 1,5 Millionen. Zapateros PSOE-Kabinett sprach dagegen von rund 400.000 Demonstranten. Unter ihnen waren auch sechs Bischöfe sowie hochrangige Politiker der PP, etwa ihr Generalsekretär Angel Acebes und die Stadträtin Ana Botella, die Ehefrau des früheren Regierungschefs Jose Maria Aznar.
Zur Verteidigung unserer Verfassungsrechte, Nein zum Schulversagen, Ich will nicht von Zapatero erzogen werden oder Zapatero verdient einen Fünfer stand auf Spruchbändern, die Demonstranten am Samstagnachmittag hochhielten. Wir wollen ein Bildungsprogramm, das seinen Namen verdient.
Die Veranstalter hatten mehrere hundert Busse gemietet, Sonderzüge und sogar Flüge von den spanischen Inseln organisiert, um möglichst viele Teilnehmer nach Madrid zu holen. Die Regierung von Ministerpräsident Zapatero hatte im Juli einen Gesetzesentwurf verabschiedet, wonach der katholische Religionsunterricht freiwillig werden soll.
Die Schüler könnten dann zwischen dem Religionsunterricht und einem Bürgerrechtskurs wählen. Die Religionsnote soll dann auch für die Versetzung oder den Schulabschluss keine Rolle mehr spielen. Bisher wurde Religion wie jedes andere Fach bewertet.
Regierungssprecherin Maria Teresa Fernandez de La Vega hatte am Freitag gesagt, wer wolle, dass sein Kind in der Schule Religionsunterricht bekomme, habe natürlich weiterhin das Recht darauf. Die Reform sorge für mehr Chancengleichheit und werde die Qualität der Schulbildung erhöhen. Was aber unvernünftig ist, das ist, wenn manche Leute anderen ihren Willen aufzwingen wollen. Über den Entwurf muss noch das Parlament abstimmen. Etwa 98 Prozent der Spanier sind Katholiken.
S E R V I C E: