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Spanien: Hinweise verdichten sich

Knapp zwei Wochen nach den Anschlägen von Madrid haben sich die Hinweise auf die möglichen Urheber weiter verdichtet. Weitere Verdächtige wurden fest genommen.

Der zuständige Ermittlungsrichter Juan del Olmo erließ in der Nacht zum Dienstag wegen des Verdachts der Beteiligung an den Attentaten Haftbefehl gegen einen Spanier und drei weitere Marokkaner. Der Spanier José Emilio Suàrez Trashorras wird nach Angaben aus Justizkreisen verdächtigt, den Sprengstoff für die Anschläge vom 11. März besorgt zu haben und soll seine Beteiligung gestanden haben. Nach einem spanischen Zeitungsbericht besorgte er den Drahtziehern der Anschläge den dafür verwendeten Sprengstoff gegen 7000 Euro und eine Portion Haschisch.

Der verhaftete Spanier Suàrez Trashorras steht den Angaben zufolge auch unter dem Verdacht, an der Ermordung von 190 Menschen, dem versuchten Mord in 1430 Fällen und der Zerstörung von vier Nahverkehrszügen beteiligt gewesen zu sein. Die spanische Tageszeitung „ABC“ berichtete, „drei Marokkaner“ hätten 7000 Euro und eine nicht näher bestimmte Menge Haschisch für 110 Kilogramm des Sprengstoffs „Goma 2 Eco“ gezahlt, den der Spanier aus einem Bergwerk in Nordspanien organisiert habe. Der ehemalige Bergbauarbeiter aus der nordspanischen Region Asturien habe seine Beteiligung an den Anschlägen gestanden, hieß es aus Justizkreisen in Madrid weiter. Er sei sich jedoch der Folgen seiner Verwicklung nicht bewusst gewesen, habe er angegeben.

Der 34-jährige Marokkaner Abderrahim Zbakh wird ebenfalls der direkten Beteiligung an den Anschlägen verdächtigt. Er soll nach Verkündung des Haftbefehls vor dem Ermittlungsrichter in Tränen ausgebrochen sein. Dem 38-jährigen Mohamed el Hadid Chedadi und dem 33 Jahre alten Abdelwahid Berrak werde Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Am Wochenende wurden im Madrider Stadtteil Lavapiés und im Vorort Getafe nach Angaben aus Ermittlerkreisen insgesamt vier weitere Verdächtige festgenommen. Sie sollten am Dienstag oder Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Mit diesen Festnahmen stieg die Zahl der bisher gefassten Verdächtigen auf insgesamt 13, unter ihnen der Spanier, mindestens sechs Marokkaner und zwei Inder. Bei den Anschlägen am 11. März wurden mindestens 202 Menschen getötet und mehr als 1800 weitere verletzt.

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