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Spanien: ETA-Anschläge in 7 Städten

Bei der Serie von sieben fast gleichzeitigen Bombenexplosionen sind am Montag in Spanien fünf Menschen leicht verletzt worden. Die Sprengsätze detonierten innerhalb von einer halben Stunde in sieben Städten.

Dies teilte das Innenministerium mit. Die Bomben gingen gegen 13.30 Uhr in den Städten Leon, Avila, Santillana del Mar, Alicante, Malaga, Valldolid und Ciudad Real hoch. In Ciudad Real im Zentrum des Landes wurden drei Menschen verletzt, unter ihnen zwei Polizisten. In Santillana del Mar im Norden des Landes wurden zwei Menschen verletzt, wie das Innenministerium erklärte. Dort explodierte die Bombe laut Polizei anstatt – wie angekündigt – in einem Parkplatz eines Zoos weit entfernt in einem Park.

In Leon im Norden ereignete sich eine Explosion in einer Cafeteria und richtete leichte Sachschäden an, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

Laut Regierungsangaben klagten zehn Personen in Santillana del Mar und eine weitere in Ciudad Real nach den Explosionen über Hörprobleme. Sie wurden im Krankenhaus untersucht.

Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero verlangte unterdessen von der baskischen Separatisten-Organisation ETA ein Ende der Gewalt und einen Verzicht auf Waffen. „Die ETA weiß, dass ihr nur ein Schicksal bestimmt ist, und das ist das Ende von Gewalt und das Niederlegen der Waffen. ETA weiß, das der Rechtsgrundsatz der Demokratie stärker war, stärker ist und sein wird, als jeder Versuch, ihn durch Gewalt zu ändern.“

Zwei anonyme Anrufer hatten zuvor im Namen der ETA vor den Anschlägen gewarnt. Erst am Freitag waren in der Hauptstadt Madrid nahezu zeitgleich fünf Bomben an Tankstellen explodiert. Verletzt wurde niemand, die Sprengsätze richteten geringe Sachschäden an. Auch hier hatte die ETA zuvor telefonisch vor Anschlägen gewarnt.

Die jüngsten Anschlagsserien werden von Experten als Stärke-Demonstration der Organisation gewertet. In den vergangenen Monaten waren mehr als 100 mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen worden. Die Festnahme einer rund 20-köpfigen Führungsgruppe der ETA vor zwei Monaten in Frankreich gilt als schwerster Schlag gegen die Organisation seit zwölf Jahren.

Seit 1968 hat die Gruppe fast 850 Menschen durch Anschläge oder Erschießungen getötet.

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